Leber, Annedore

(Anne Dore), geb. Rosenthal
* 18.3.1904 Wilmersdorf,
† 28.10.1968 Berlin,
Schneidermeisterin, Politikerin.

Dia-Serie Leber, Annedore (Anne Dore) Die Tochter des Lübecker Oberstudiendirektors Dr. phil. Georg Rosenthal (1874-1934) absolvierte eine Schneiderlehre. Am 21.11.1927 heiratete sie in Lübeck den sozialdemokratischen Politiker Julius Hieronymus Leber (1891-1945). Gemeinsam kämpften sie gegen das NS-Regime. 1944 wurden beide verhaftet. Ihr Mann wurde am 5.1.1945 hingerichtet. Sie war vom 7.8. bis 30.9.1944 im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellte sie sich umgehend erneut der SPD zur Verfügung. Sie wurde Mitglied des Frauenausschusses im Zentralvorstand der SPD. L. gründete den MOSAIK-Verlag in Schöneberg und war ab 1946 Lizenzträgerin des "Telegraf". Der Verlag gab "Das Gewissen steht auf" als Hauptwerk heraus. 1946 wurde sie in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin gewählt und wurde Stadträtin. 1951 bis 1965 gehörte sie dem Abgeordnetenhaus von West-Berlin an. Auf Beschluss des Senats erhielt sie ein Ehrengrab auf dem  Kontext zu: Wilmersdorfer Waldfriedhof StahnsdorfWaldfriedhof Zehlendorf II, Potsdamer Chaussee 75 (Steglitz-Zehlendorf). Eine Gedenktafel in der Pariser Straße erinnert daran, dass L. von 1904 bis 1914 in diesem Haus gelebt hat. Die Tafel befindet sich auf einem runden Träger auf dem Bürgersteig vor dem Haus Nr. 14. Die Annedore-Leber-Grundschule, Halker Zeile 137-149 (Tempelhof-Schöneberg) und die Annedore-Leber-Oberschule, Pastor-Behrens-Straße 88 (Neukölln) wurden nach ihr benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Herold, Opposition,Wer ist's ? 1955 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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