Karminski, Hannah (Johanna)

* 24.4.1897 Berlin,
† 9.12.1942 Auschwitz.

Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin, Frauenrechtlerin. K. absolvierte im  Kontext zu: Pestalozzi Froebel Haus PFHPestalozzi-Fröbel-Hausaus ihre Ausbildung als Kindergärtnerin. Danach qualifizierte sie sich an dem von Gertrud  Kontext zu: Baeumer GertrudBäumer gegründeten Sozialpädagogischen Institut in Hamburg zur Sozialarbeiterin. K. nahm eine Stelle als Leiterin des Jüdischen Mädchenclubs in Frankfurt am Main an. Dort traf sie auf die Psychologin und Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1859-1936), mit der sie dann eine lebenslange Freundschaft verband. Pappenheim war die Gründerin des Jüdischen Frauenbundes, in dem K. sich ab 1924 stark engagierte. Sie kehrte 1925 nach Berlin zurück. Hier redigierte sie bis zu deren Verbot 1938 die "Blätter des Jüdischen Frauenbundes". Spätestens ab 1938 beteiligte K. sich an der Rettung jüdischer Kinder vor dem NS-Regime. Sie war ab 1939 mit der Leitung der Abteilung Wohlfahrtspflege innerhalb der "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" betraut. Bis zu ihrer Deportation im Dezember 1942 wirkte sie aufopferungsvoll für die Verfolgten. Ihre Familienangehörigen wollten sie überreden, in die Schweiz zu fliehen und damit der physischen Vernichtung durch das NS-Regime zu entkommen. K. lehnte diesen Weg entschieden ab. Die Gestapo inhaftierte K. im November 1942 und veranlasste einen Monat später ihre Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz, wo sie ermordet wurde. Mit ihrer Lebensgefährtin Paula  Kontext zu: Fuerst PaulaFürst wohnte sie von 1939 bis 1942 Kaiserdamm 101. Die Hannah-Karminski-Straße wurde nach ihr benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Rebellion und Reform, Dick/Sassenberg ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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