Kaléko, Mascha

geb. Aufen, adopt. Engel, Golda Malka, verehel. Vinaver
* 7.6.1907 Schidlow/Galizien, Österreich-Ungarn,
† 21.1.1975 Zürich,
Schriftstellerin.

1918 zog die Familie der K. von Marburg nach Spandau. K. begann 1923 eine kaufmännische Lehre in der Auguststraße 17 in Mitte. Sie fand Anschluß an die Bohème. 1930 waren in der Vossischen Zeitung und im Berliner Tageblatt ihre ersten Gedichte erschienen. Thomas Mann (1875-1955), Albert Einstein (1879-1955) und Hermann Hesse (1877-1962) rühmten ihre Verse. Rosa Valetti (1876-1937) und Tatjana  Kontext zu: Sais TatjanaSais sangen ihre Chansons. Ihre Lyrik ist von Charme und Melancholie ebenso geprägt, wie von einer scharfen politisch-satirischen Aussage. Sie lehnte sich künstlerisch an Heinrich Heine (1797-1856) und Kurt  Kontext zu: Tucholsky KurtTucholsky an. Ernst  Kontext zu: Rowohlt ErnstRowohlt verlegte ab 1933 einige ihrer Gedichte. K. wechselte häufig ihren Wohnsitz. Sie wohnte kurz vor 1933 Meierottostraße 7, von dort zog sie in die Bleibtreustraße, und 1938 schließlich hatte sie in der Mommsenstraße 44 ein möbliertes Zimmer. In diesem Zimmer schrieb sie ihr Abschiedsgedicht "Das letzte Mal". Wegen der rassistischen Verfolgung in Deutschland emigrierte sie im September 1938 in die USA. Dort erhielt sie im November 1944 die Staatsbürgerschaft ihres Asyllandes. Später lebte sie auch zeitweilig in Jerusalem. Zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg kam K. 1956 nach Berlin. Sie zog dann nach Isreal, wo sie ihren festen Wohnsitz nahm. 1975 war sie zum letzten Mal in Berlin. Sie starb auf der Rückreise in die USA in Zürich, wo sie auf dem Jüdischen Friedhof Friesenberg auch beigesetzt wurde. Eine Gedenktafel in der Bleibtreustraße 10/11 und der Mascha-Kaléko-Weg in Spandau erinnern an K.
Quel: NDB, Exiltheater, Voß

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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