Holitscher, Arthur

* 22.8.1969 Budapest,
† 14.10.1941 Genf,
Schriftsteller.

H. war Bankangestellter in Budapest, Fiume und Wien, lebte als Journalist und freier Schriftsteller in Paris, Rom, London und München. Ab 1897 war er in der Redaktion des ,,Simplicissimus" tätig. H. nahm ab 1907 seinen ständigen Wohnsitz in Berlin und wurde Lektor im Verlag Cassirer. Während des Ersten Weltkrieg war H. Mitarbeiter der ,,Aktion", des ,,Berliner Tagblatts", der Wiener ,,Neuen Freien Presse" und engagierte sich im Bund ,,Neues Vaterland". 1918 war er Beauftragter des Arbeiter- und Soldatenrats sowie Mitglied des Berliner ,,Rats Geistiger Arbeiter" und 1919 Mitbegründer des ,,Bundes für Proletarische Kultur". Reisen führten ihn nach Nordamerika, Asien, Südwesteuropa und mehrfach nach Sowjetrußland und die spätere Sowjetunion. Hs. Bücher wurden 1933 vom NS-Regime verboten und verbrannt. Er floh über Wien, Budapest und Paris 1939 in die Schweiz und starb dort fast völlig erblindet, einsam und verarmt. H schrieb zwei Autobiographien "Lebensgeschichte eines Rebellen, 1924 und "Mein Leben in dieser Zeit. 1907-25", 1928. Er schrieb Romane wie "Amerika heute und morgen", "Drei Monate in Sowjetrußland", "Es geschah in Moskau", "Es geschieht in Berlin" u. a. Das Drama "Der Golem" wurde 1920 Vorlage für den gleichnamigen Stummfilm von Paul  Kontext zu: Wegener PaulWegener. H. war Mitglied der Liga für Menschenrechte, der Liga gegen Imperialismus und koloniale Bedrückung, der Rathenau-Gesellschaft, des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller und des P. E. N.-Clubs. H. wohnte um 1908 bis 1910 Augsburger Straße 18 und von 1915 bis 1933 Ludwigkirchplatz 12.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Killy ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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