Die erste und längste Bauphase am Lietzensee fand vor Beginn des Ersten Weltkrieges statt. Damals entstand ein elegantes Wohnviertel mit herrschaftlichen Mietshäusern im wilhelminischen Stil. Die Mieter waren zumeist Angehörige des gehobenen Mittelstandes, selbständige Unternehmer, Ärzte, höhere Beamte oder Künstler. Das H. wurde 1908/09 von Gustav Hart und Alfred Lesser errichtet. Es handelt sich um ein fünfgeschossiges, leicht nach innen geschwungenes Mietwohnhaus, rechts mit einem Eckrisalit. Das Erdgeschoss ist mit Rustika versehen, die anderen Geschosse sind rau verputzt. In jeder zweiten Achse der Front befinden sich zweigeschossige Austritte, die durch vertikale verzierte Einfassungen zusammengefasst sind. Das vierte Obergeschoss ist durch ein schmales, umlaufendes Dach abgesetzt. Das H. hat ein schiefergedecktes Satteldach und über dem Eckrisalit erhebt sich ein hohes Walmdach. An die frei stehende Giebelseite des Hauses im Norden schließt sich eine Parkanlage an. Auf der Südseite grenzt das H. an das Hotel Seehof. Auf der Seeseite ziehen sich zwei runde turmartige Segmente vertikal durch das Haus und überragen das Dach. Das Gebäude wurde mit großen und komfortablen Wohnungen - mit bis zu zwölf Zimmern - ausgestattet. Heute befinden sich im Haus neben Mietwohnungen auch Büro und Gewerberäume. Das H. steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ BuB IV Bd. B, Fritsch
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