Guardini, Romano

* 17.2.1885 Verona/Italien,
† 1.10.1968 München,
Religionsphilosoph, katholischer Theologe.

Der Sohn italienischer Eltern wuchs in Mainz auf. Er studierte Theologie und erhielt 1910 seine Priesterweihe. 1912 wurde G. in Freiburg im Breisgau promoviert. Die Universität Bonn berief ihn 1922 nach seiner Habilitation zum Privatdozenten für das Fach Dogmatik. G. war 1921/22 Mitherausgeber des "Jahrbuchs für Liturgiewisschenschaft" und ab 1923 der Zeitschrift "Schildgenossen". 1923 erhielt er eine Professur für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung an der Berliner Universität. Er wohnte von 1930 bis 1935 Sophienstraße 4 (heute Straße des 17. Juni, Gelände der  Kontext zu: Technische Universitaet Berlin TUBTechnischen Universität), um 1935 Zikadenweg 53 und von 1937 bis 1943 Beerenstraße 38 (ab 1935 Chamberlainstraße, heute Niklasstraße, Steglitz-Zehlendorf). Er wurde dann zum Mitglied der Katholisch-Theologischen Fakultät Breslaus ernannt. 1939 hob das NS-Regime seine Professur auf und zwang ihn in die Emeritierunng. Ab 1945 lehrte er als Professor in Tübingen und von 1948 bis 1967 in München. G. war eine führende Persönlichkeit der katholischen Jugendbewegung. 1952 wurde er Päpstlicher Hausprälat. Er verfasste Schriften über Dostojewski, Dante, Rilke und widmete sich in seiner literarischen Arbeit besonders dem Werk Hölderlins. Sein philosophisches Hauptwerk "Der Gegensatz. Versuche einer Philosophie des Konkret-Lebendigen" erschien 1925. Eine Gedenktafel in der Straße des 17. Juni auf dem Gelände der  Kontext zu: Technische Universitaet Berlin TUBTechnischen Universität erinnert daran, dass in dem vormals hier befindlichen Haus Sophienstraße 4 G. wohnte.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist wer? 1955, Kosch, Bautz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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