Gsovsky, Tatjana

* 18.3.1901 Moskau,
† 29.9.1993 Berlin,
Tänzerin, Choreographin, Tanzpädagogin.

Dia-Serie Gsovsky, Tatjana G. studierte Kunstgeschichte in St. Petersburg und erhielt dort auch ihre Ballettausbildung. Nachdem sie bis 1925 Leiterin des Balletts in Krasnodar war, kam sie 1925 nach Berlin. Da ein Unfall ihre Karriere als Tänzerin abrupt beendete, wandte sich G. der Tanzpädagogik zu. Von 1928 bis 1935 war sie Tanzpädagogin an der von ihr und ihrem Mann, dem Ballettmeister Victor G., gegründeten Tanzschule in der Düsseldorfer Straße 14. 1935/36 wirkte G. als Ballettmeisterin an den Städtischen Bühnen Essen und wechselte von 1936 bis 1938 als Lehrerin an die Deutschen Werkstätten für Tanz nach Berlin. Danach eröffnete sie eine eigene Schule in der Fasanenstraße 68. Bis 1943 war sie Gastchoreographin in Leipzig und Dresden. Von 1945 bis 1952 wirkte sie als Ballettmeisterin an der Deutschen Staatsoper Berlin. Zwischen 1953 und 1958 war sie Gastchoreographin, von 1958 bis 1966 Ballettchefin und Chefchoreographin an der Städtischen, seit 1961  Kontext zu: Deutsche Oper BerlinDeutschen Oper Berlin. Von 1955 bis 1961 leitete sie zusammen mit Gert Reinholm das Berliner Ballett. Sie war Gastchoreographin u. a. 1952/53 in Buenos Aires, 1953 an der Mailänder Scala und 1960 an der Pariser Oper. Zu ihren bekanntesten choreographischen Arbeiten zählen u. a. "Die Landsknechte", "Bolero", "Der Idiot", "Der rote Mantel", "Die Kameliendame". Sie erhielt 1953 den Kritikerpreis Berlins und 1954 den Kunstpreis der Stadt. 1969 wurde sie mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und 1983 mit den Deutschen Tanzpreis geehrt. 1976 erhielt sie eine Ehrenprofessur der Stadt Berlin. Seit 1955 gehörte sie der Akademie der Künste Berlin an. G. wohnte um 1930 Kleiststraße 27 (Tempelhof-Schöneberg) und ab 1931 Fasanenstraße 68. Eine Gedenktafel erinnert hier an die G. und ihre Tanzschule. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee 75 (Steglitz-Zehlendorf).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s? 1956, Brockhaus, Kürschners Theater, Munzinger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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