Ganz, Bruno

* 22.3.1941 Zürich,
Schauspieler.

G. begann seine Karriere nach kurzer Schauspielausbildung in den 1960er Jahren in Zürich beim Film. 1962 kam er nach Deutschland, wo er zunächst am Göttinger Jungen Theater spielte. 1964 brillierte er in Bremen unter dem Regisseur Peter Zadek (* 1926) als Hamlet und Macbeth und ging dann nach München. G. schloss sich dem Ensemble der Berliner Schaubühne an, damals am Halleschen Ufer (Friedrichshain-Kreuzberg), und wurde unter deren Leiter Peter Stein (* 1937) zum gefeierten Bühnenstar. So spielte er in "Peer Gynt", in "Der Prinz von Homburg" und "Die Bakkchen", die auch verfilmt wurden. 1975 spielte er unter Peter Steins Regie in der Filmfassung von Gorkis (1868-1936) "Sommergäste". Es folgten Filme wie "Die Marquise der O." (1975), "Die Wildente" (1976), "Die linkshändige Frau" (1977), "Der amerikanische Freund" (1977) und "Messer im Kopf" (1978) u. a. 1977 spielte er zusammen mit Laurence Olivier (1907-1989) in dem Reißer "The Boys From Brazil". In seinen Filmen der 1980er Jahre entwickelte sich G. zum Charakterschauspieler, der im westeuropäischen Kunstkino Rollen versponnener, sensibler Intellektueller und Außenseiter verkörperte. 1982 kehrte er an die  Kontext zu: Schaubuehne am Lehniner PlatzSchaubühne- nunmehr am Lehniner Platz - zurück. In der Rolle des Engel Damiel in Wim Wenders (* 1945) Streifen "Der Himmel über Berlin" (1987) feierte G. wieder einen großen persönlichen Erfolg. 1981/82 verfasste G. zusammen mit dem Schauspieler Otto Sander das Doppelporträt "Gedächtnis" über die Schauspieler Curt Bois (1901-1991) und Bernhard Minetti (1905-1998) für das Fernsehen. G. wurde 1996 Träger des Iffland-Ringes. In dem im September 2004 uraufgeführten Film "Der Untergang" über das Ende des NS-Regimes verkörpert er die Rolle des Adolf Hitler (1889-1945).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Weniger, Brockhaus ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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