Diem, Carl

* 24.6.1882 Würzburg,
† 17.12.1962 Köln,
Sportwissenschaftler.

D. besuchte das Friedrichswerdersche Gymnasium in Berlin. 1900 verließ er mit der mittleren Reife das Gymnasium, absolvierte eine kaufmännische Lehre und war danach als Kaufmannsgehilfe tätig. 1902 bis 1912 gehörte er dem Vorstand der Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik an, 1904 als Schriftführer und ab 1908 als Vorsitzender. 1903 wurde er Mitglied des Deutschen Olympiaausschusses. 1906 begleitete er die deutsche Mannschaft zu den olympischen Zwischenspielen von Athen und berichtete für die heimische Presse über die Spiele. 1907 bis 1913 war er Redakteur beim Zeitungsverlag Scherl. 1913 bis 1932 hatte D. die Funktion des Generalsekretär des Deutschen Ausschusses für Leibesübungen inne. D. wurde Generalsekretär des Organisationskomitees für die für 1916 in Berlin geplanten Olympischen Spiele und damit der erste hauptamtliche Sportfunktionär Deutschlands. Er gründete die Deutsche Hochschule für Leibesübungen in Berlin und war hier als Dozent und Prorektor wirksam. 1931 wurde D. Generalsekretär des Organisationskomitees für die XI. Olympischen Spiele 1936. Von 1930 bis 1933 war er Dozent an der Berliner Universität. 1934 als politisch unzuverlässig vom NS-Regime beurlaubt, konnte er dennoch an der Organisation der Spiele mitwirken. Er war von 1938 bis 1945 Direktor des Internationalen Olympischen Instituts und Leiter des Auslandsreferates des Reichsbundes für Leibeserziehung. Nach 1945 war D. Dozent und Leiter des Institutes für körperliche Erziehung und Leibeshygiene an der Humboldt-Universität Berlin. 1947 bis zu seinem Tode war er Rektor der Sporthochschule Köln und zugleich Honorarprofessor an der Universität Köln. In Berlin wohnte er zwischen 1931 und 1945 Falterweg 31 in Grunewald. Am Marathontor im Berliner  Kontext zu: OlympiastadionOlympiastadion befindet sich eine Gedenktafel für D.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s 1935, Wer ist wer? 1958, Sport-Munzinger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon