Boyen, Leopold Hermann Gottlieb Ludwig von

* 23.6.1771 Kreuzburg/Ostpreußen,
† 15.2.1848 Berlin,
Militär.

Dia-Serie Boyen, Leopold Hermann Gottlieb Ludwig von 1784 trat B. in den Militärdienst ein und wurde aufgrund seiner Leistungen rasch befördert. 1787 absolvierte er eine Militärschule. Während der Schlacht bei Austerlitz wurde B. schwer verwundet. Konsequent trat er für die Steinschen Reformen ein und wurde 1807 Mitglied in der Kommission für Militärreformen sowie ein Jahr später des Generalstabes. 1812, nach dem preußisch-französischen Bündnisvertrag, nahm B. seinen Abschied, ging nach Rußland und kam im November 1812 mit einem Bündnisangebot des russischen Zaren an den preußischen Hof. Im Februar 1813 als Generalstabschef des Korps Bülow wieder in Diensten Preußens hatte er wesentlichen Anteil an den Siegen bei Großbeeren und Dennewitz im August und September 1813, mit denen die Gefahr einer Wiedereroberung Berlins durch die napoleonischen Truppen gebannt werden konnte. Ein Jahr darauf ernannte  Kontext zu: Friedrich Wilhelm IIIFriedrich Wilhelm III. B. zum Kriegsminister. Am 3.9.1814 verabschiedete der König das von Boyen erarbeitete "Gesetz über die Verpflichtung zum Kriegsdienst", womit in Preußen die allgemeine Wehrpflicht eingeführt wurde. Als der Widerstand konservativer Kreise seine Militärreform behinderte, nahm B. seinen Abschied und lebte zwei Jahrzehnte als Privatperson und Schriftsteller im Sommer in seinem Gartenhaus in Charlottenburg und im Winter in der Friedrichstraße 231 (Mitte). Am 27.5.1827 wurde B. Ehrenbürger Charlottenburgs. Anlass der Ernennung war die Errichtung einer wohltätigen Stiftung durch B. 1841 war er erneut Kriegsminister und 1847 wurde B. Gouverneur des Invalidenhauses in Berlin. Am 19.11.1842 erhielt er als Neunzehnter die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin in Erinnerung an den 34. Jahrestag der Einführung der Steinschen Städteordnung. Er wohnte um 1801 Am Wilhelmplatz 4 (Mitte). B. erhielt in Berlin auf dem Invaliden-Friedhof, Scharnhorststraße 33 (Mitte) ein Ehrengrab. Die Boyenstraße (Mitte) und die Boyenallee sind nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Demps ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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