* 22.2.1853 Rittergut Kitzscher/Sachsen,
† 1.2.1917 Halle/Saale,
Politikerin.
Die Begründerin der Deutschen Schwerhörigenbewegung verlor bereits mit 13 Jahren das Gehör, wurde von Hauslehrern ausgebildet und eignete sich autodidaktisch Kenntnisse der Malkunst und der Schriftstellerei an. 1879 trat W. in Wiesbaden in den Dienst der kirchlichen Sonntagsschule und wirkte bei der Gründung eines Jungfrauenvereins mit. In dieser Zeit entstand ihre bekannte Schrift "Hephata", in der sie ihre Erfahrungen als Schwerhörige publizierte. 1886 machte W. die Bekanntschaft der Elisabeth von Bistram, die sie in die soziale Arbeit einführte. Gemeinsam gingen sie 1887 nach Frankenhausen in Thüringen, um ein Heim für Berliner Arbeiterinnnen zu leiten, anschließend nach Berlin an das Marienheim in der Borsigstraße, wo W. unterrichtete. Im Frühjahr 1900 übersiedelte W. endgültig nach Berlin, wo sie in der Tieckstraße 17 wohnte und sich mit Bekannten und Leidensgefährten zu Leseabenden traf. Ihre Lehrtätigkiet musste sie aber wegen zunehmender Schwerhörigkeit schon bald aufgeben. Pfingsten 1901 versammelten sich auf ihre Anregung 12 Schwerhörige in ihrer Wohnung zum gemeinsamen Gottesdienst. Das war die Keimzelle der Gemeinde "Hephata", etwa ab 1909 nannten sich die Schwerhörigen "Hephataner". Schließlich entstanden aus dieser Gemeinde der Berliner Hephataverein und der Deutsche Hephatabund, die Vorläufer des Deutschen Schwerhörigenvereins. Auf dem
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Trinkner, BM 22.2.2003
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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