W. erlernte in Aken das Zimmererhandwerk, studierte als Student "Emil" an der Technischen Hochschule Hannover Architektur, weil zu dieser Zeit Frauen Diplomstudiengänge noch nicht besuchen durften. 1908 kam sie ohne Diplom, weil Frauen zum Diplom erst ab 1909 zugelassen wurden, nach Berlin und gründete hier als erste Frau 1908 ein eigenes Architekturbüro. Hier waren zeitweise bis zu 15 Zeichner tätig. Sie baute u. a. das Landhaus Presber Trabener Straße 24, das Landhaus Lindenallee 21 (1908), das Leistikowhaus - ein Mietshaus Leistikowstraße 2 (1909/10), das Victoria-Lyzeum Berliner Straße 37/38 (1916), das Ottilie-von-Hansemann-Haus (Victoria-Studienhaus)ein Studentinnenheim (1914/15) Otto-Suhr-Allee 18/20 und das Wohnhaus Alemannenallee 3 (1925/26). Bis zum Zweiten Weltkrieg baute sie in Berlin über 30 Häuser. Nach eigener Aussage hatte sie an den Bauten des Dritten Reiches keinen Anteil, weil sie nicht der NSDAP dienen wollte. 1939 bis 1945 arbeitete W. an Um- und Ausbauten des Schulenburgschen Gutes Schloss Grüntal bei Bernau/Brandenburg. Sie wohnte vor 1917 Kurfürstenstraße 112 a. 1917 zog sie mit ihrem Atelier in ehemalige von ihr umgebauteStallgebäude auf dem Grundstück Fraunhofer Straße 25-27. Um 1940 wohnte sie Nürnberger Straße 7, zuletzt auf einem Gut der Familie Schulenburg Hovedissen bei Leopoldshöhe (Kreis Lemgo, Nordrhein-Westfalen).
Quellen und weiterführende Literatur: [ Architektinnen, MP 9.6.2001
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