Leistikowhaus

Charlottenburg,
Leistikowstraße 2.

Das große städtische Mietshaus wurde 1909/10 von Emilie  Kontext zu: Winkelmann EmilieWinkelmann, der wohl ersten selbständigen Architektin in Deutschland, für den Bauherrn Christian Knell erbaut. Als auffallend gilt die "Kontinuität der Fassade ohne besondere Hervorhebung der Straßenfront" (aus "Architektinnen-Historie"). Das Gebäude ist fünfgeschossig und wirkt durch den Kontrast der verwendeten Farben oliv-grün und weiß. Ein breiter, gewölbter Eingang wird von Dreiviertel-Säulen flankiert. Eine dreigeschossige Front über dem Eingang ist erkerartig nach außen gerundet und hat in jedem Stock einen Balkon. An die breite Mittelfront schließen sich links und rechts Seitenrisalite (vorspringender Gebäudeteil) an. Hier hat das Haus zum Teil breite dreiteilige Fenster. Über dem dritten Obergeschoss verläuft ein durchgehender Sims. Im Mittelteil ist das Dachgeschoss zurückgesetzt. Obenauf erstreckt sich ein Walmdach. Nur in der Mitte, über dem gerundeten Erker, thront außerdem ein dreieckiger Dachaufsatz. Das Haus ist mit einigen Vierecken und kreisförmigen Flächen geschmückt. Ursprünglich war der Grundriss der Großwohnungen klar organisiert. Heute sind diese jedoch geteilt. Außerdem waren sie mit Täfelungen ausgestattet. Auf der Rückseite ist das Gebäude weit mehr strukturiert. So hat das Haus hier einen deutlichen viergeschossigen Mittelrisalit und zwei Seitenrisalite. Heute befinden sich im L. eine Zahnarztpraxis, verschiedene Firmen, Ärzte, Anwälte, ein Architekt und der MCM Art Verlag Berlin. Das L. steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Architektinnen ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon