(Pseud. Johannes von der Erlau)
* 25.9.1890 Wurlitz bei Hof,
† 4.12.1979 Erlau (heute zu Obernzell bei Passau),
Elektrotechniker.
Der Erfinder V. war Autodidakt. 1913 war er Ingenieur und Hochfrequenztechniker bei Georg Seibt, Fabrik für elektrische Apparate in Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 9. Von 1918 bis 1925 arbeitete er an der Verwirklichung der Idee, Schallvorgänge fotografisch auf den Bildfilm zu bringen. Im Laboratorium für Kinematographie in Wilmersdorf, Babelsberger Straße 49 gelang ihm mit Joseph Massolle und Joseph Benedikt Engl die Realisierung dieser Idee. 1922 entstand der erste Tonfilm "Das Leben auf dem Dorfe". 1926 war er Berater im Forschungslabor der AEG und machte sich 1927 selbständig. Er gründete sein eigenes Labor in der Genthiner Straße 17 in Tiergarten (heute Mitte), entwickelte elektrostatische Lautsprecher, baute Qualitätsradioapparate und entwickelte die Magnetkernspule. 1932 gründete er neben seinem Labor die Fabrik für Metallpulverwerkstoffe Vogt & Co in Berlin-Lichterfelde, Steglitzer Straße 69 (Steglitz-Zehlendorf), die sich um 1940 in Neukölln, Lahnstraße befand und die 1942 nach Erlau verlegt wurde, wo 300 Beschäftigte Magnetkerne für alle Zweige der Nachrichtentechnik produzierten. Von 1945 bis 1948 war V. in Schweden. In seinen letzten Berufsjahren entwickelte er noch einen neuartigen alkalischen Akkumulator. V. betätigte sich auch als Schriftsteller. Unter dem Pseudonym Johannes von der Erlau erschienen "Fünfzig Jahre", "Abschied von einer Mutter", "Erlau, die Landschaft, das Werk, die Menschen", "Über den Erlauer Erfindergeist" u. a. Gedenktafeln am Kurfürstendamm 78 und in der Babelsberger Straße 49 erinnern an die Leistungen von V., Massolle und Engl.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Wer ist wer ? 1971/73, Brockhaus 1986, Christoffel, Köpfe, Jäger 1991, Charlottenburg
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