Stenbock-Fermor, Alexander Graf

* 30.1.1902 Schloss Nitau bei Riga/Lettland,
† 8.5.1972 Düsseldorf,
Schriftsteller.

S. kam 1920 nach Deutschland und lebte seit 1928 als freier Schriftsteller und Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung in Berlin. Seit 1931 engagierte er sich für die Kommunistische Partei, war Mitglied im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und leitete das Scheringer-Komitee für die Freilassung des ehemaligen Reichswehroffiziers Richard Scheringer (1904-1986). Nach 1933 wurde S. mehrfach verhaftet und stand ständig unter Gestapo-Aufsicht. Im Herbst 1940 wurde in seiner Wohnung am Laubenheimer Platz 5 die Gruppe  Kontext zu: Revolutionaere Arbeiter und Soldaten RASRevolutionäre Arbeiter und Soldaten (RAS) gegründet. Um sich seine Arbeitsmöglichkeiten als Autor zu erhalten, wurde er auch Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Nach Kriegsende war er kurzzeitig Oberbürgermeister von Neustrelitz und ab 1947 hauptsächlich als Film- und Fernsehautor tätig. In seinem autobiographischen Bericht "Meine Erlebnisse als Bergarbeiter" (1928) schilderte S. realistisch das Leben der Kumpel zur Zeit der Ruhrbesetzung. Die Dokumentation "Deutschland von unten. Reise durch die proletarische Provinz" (1931) ist eine der bedeutendendsten Sozialreportagen der Weimarer Republik. 1973 erschien seine Autobiographie "Der rote Graf".

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s ? 1955, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon