Schloss Ruhwald

Charlottenburg,
Spandauer Damm 220.

Das S. wurde 1867/68 auf der so genannten Spandauer Spitze ( Kontext zu: WestendWestend) nach Entwürfen des Architekten Carl  Kontext zu: Schwatlo CarlSchwatlo als schlossähnliche 30-Zimmer-Villa im klassizistischen Stil errichtet. Bauherr war Zeitschriftenverleger Ludwig von Schaeffer-Voit (1819-1887). Auf dem Besitz entstanden außer dem Schloss mehrere Nebengebäude: Dampfmaschinenhaus, Fasanenhaus, Gartenhäuser, Pferdestall, Portal, Remisengebäude, Teehaus und Treibhäuser. Der Name Ruhwald nimmt Bezug auf den 1866 verstorbenen Sohn des Bauherrn, für den er auf dem Grundstück einen privaten Begräbnisplatz hatte anlegen lassen. Unstimmigkeiten mit den Nachbarn und persönliche Schicksalsschläge führten dazu, dass sich Schaeffer-Voit 1872 von diesem Grundstück trennte und sich auf sein Rittergut Blankenfelde bei Mahlow zurückzog. Vorrübergehend wurde die Westend-Gesellschaft Eigentümerin des Objektes, bis noch im gleichen Jahr der Malzfabrikant Johann Hoff den Besitz übernahm. Danach wechselte das Schloss mehrmals seinen Besitzer. 1895 hatte der Bankier Siegfried Abrahamssohn das Anwesen übernommen. 1924 ging es in das Eigentum des Bezirks Charlottenburg über, der das Gebäude als Dienstsitz für seinen Bürgermeister nutzte. 1937 wurde das Schloss wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen. Weitere Gebäude der Gesamtanlage erlitten während des Zweiten Weltkrieges schwere Schäden. Erhalten sind heute noch das von Carl Schwatlo von 1867/68 errichtete Remisengebäude und die  Kontext zu: Saeulenhalle mit Buesten sowie PelikanpaarSäulenhalle mit den von Carl Cauer (1828-1885) in Rom modellierten Marmorbüsten des ersten Besitzerehepaares. Die Gesamtanlage bildet einen Denkmalbreich und steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Denkmalliste Berlin 2003, Wille, Informationstafel im Park Ruhwald ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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