Schleich, Carl Ludwig


* 19.7.1859 Stettin,
† 7.3.1922 Saarow bei Berlin,
Mediziner, Schriftsteller.

Dia-Serie Schleich, Carl Ludwig S. studierte in Zürich, Greifswald und Berlin, wo er Assistent bei Rudolf Virchow (1821-1902) war und wurde 1886 promoviert. 1889 ließ er sich als Inhaber einer chirurgischen Privatklinik in Berlin nieder. 1889 wurde S. Professor und 1900 Leiter der Chirurgischen Abteilung am Krankenhaus Großlichterfelde. Er war Amtsarzt des Kreises Teltow und leitete 1914 bis 1916 das Lazarett am Berliner Reichkanzlerplatz (heute Theodor-Heuss-Platz). S. entdeckte 1892 die Infiltrationsanästhesie, die später als ,,Schleich-Verfahren" bekannt gewordene örtliche Betäubung durch Kochsalzlösung mit Kokainzusatz, begründete die atoxische Wundbehandlung und erfand das Glutol. Er befasste sich außerdem mit Hysterieforschung, worüber er 1920 die Schrift "Gedankenmacht und Hysterie" veröffentlichte. S. trat auch als Dichter, Maler und Musiker erfolgreich in Erscheinung. Er debütierte 1912 mit dem Roman "Es läuten die Glocken. Phantasien über den Sinn des Lebens", dem sofort ein Publikumserfolg beschieden war. 1920 erschien seine Autobiographie "Besonnte Vergangenheit" (1920). S. wohnte um 1900 in Mitte, Friedrichstraße 250, ab 1905 in der Passauer Straße 8 und ab 1915 Jenaer Straße 5. Er wurde auf dem  Kontext zu: Suedwestfriedhof StahnsdorfSüdwestfriedhof Stahnsdorf , Bahnhofstraße 2 beigesetzt. Eine Gedenktafel Carl-Ludwig-Schleich-Promenade/Franzensbader Straße erinnert an S. Die Carl-Ludwig-Schleich-Promenade wurde anlässlich seines 100. Geburtstages 1959 nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Kosch, DBE, Voß, DBJ Bd. 4/1922, Killy ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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