Charlottenburg,
Tegeler Weg 28-33 und Max-Dohrn-Straße 8-10.
Ausgangspunkt des Charlottenburger Standorts der S. war ein 1879 erworbenes Gelände. Das älteste und bedeutendste hier noch vorhandene Bauwerk am Tegeler Weg 33 wurde 1895 nach einem Entwurf des Architekten Otto March für die neue Photographische Abteilung der Schering AG zur Herstellung lichtempfindlicher Papiere und Trockenplatten errichtet. Der viergeschossige Mauerwerksbau mit rechteckigem Grundriss hat ein flaches Dach. Die symmetrisch gestaltete Vorderfassade, die Elemente des preußischen Rundbogenstils mit Renaissanceeinflüssen aufweist, ist mit gelben und roten Klinkern verblendet. Als vertikal verlaufende Gestaltungselemente treten Pilaster in Erscheinung, die im Obergeschoss in Dreiviertelsäulen mit Kompositkapitellen übergehen. Gesimsbänder verlaufen zwischen Erdgeschoss und Obergeschossen sowie zwischen 3. und 4. Geschoss und bilden mit den nahezu bandartig angeordneten Obergeschossfenstern horizontale Gestaltungselemente der Fassade. Die zwischen den Pilastern liegenden Fensterpaare der mittleren Stockwerke sind unter einem Segmentbogen zusammengefasst und von gelben Ziegelfeldern umgeben. Im mittleren Gebäudeteil (Scheingiebel) übernimmt diese Funktion ein bis ins 4. Geschoss reichendes Rundbogenfeld. Die Fassadenenden sind leicht vorgezogen und weisen keine gelben Ziegelfelder auf. Die Rückfront ist schlicht gehalten. Das Objekt in der Max-Dohrn-Straße 10 entstand 1939 als Verwaltungsgebäude (später Krankenhaus Jungfernheide) nach den Entwürfen der Firma Mebes & Emmerich (Mebes, Paul). Hier befinden sich heute die Verwaltungen der Schering Deutschland GmbH und der Schering Deutschland Holding AG. Weitere Fabrikations- und Laborbauten entstanden 1957/58 in der Max-Dohrn-Straße 8 nach den Entwürfen von Gerhard Fritsche. Seit 1999 konzentriert sich der Konzern auf das Kerngeschäft und seinen Standort im Wedding. Das Charlottenburger Gelände soll zu einem bedeutenden Technologiestandort ausgebaut werden. Hier entsteht gegenwärtig der privatwirtschaftlich organisierte "berlinbiotechpark Charlottenburg" mit Schering als Partner. Viele Flächen der Gesamtanlage sind heute fremdvermietet. Das Objekt am Tegeler Weg 33 (heute Firma Metanomics) ist ein Baudenkmal und steht unter Denkmalschutz. Das gesamte Ensemble bildet einen Denkmalbereich.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Nitsch, Industrie, Denkmalliste Berlin 2003
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