Pechstein, Hermann Max

* 31.12.1881 Ebersbach, heute zu Zwickau,
† 29.6.1955 Berlin.

Dia-Serie Pechstein, Hermann Max Maler, Grafiker. Von Bedeutung für die künstlerische Entwicklung des Malers P. wurde die Begegnung mit Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) und Erich Heckel (1883-1768), den Begründern der zunächst in Dresden ansässigen Künstlergemeinschaft "Die Brücke" (1902), der er 1906 beitrat. Nach Erhalt des Sächsischen Staatspreises 1907 reiste er nach Italien und Paris und nahm anschließend seinen Wohnsitz in Berlin. Hier wurde er Mitglied der Secession und gehörte 1910 zu den Mitbegründern der Neuen Secession. Die bitteren Erfahrungen seiner Kriegsjahre an der Westfront 1916/17 fanden ihren Niederschlag in ausdrucksstarken Radierungen (Somme-Schlacht). Er war Mitbegründer der am 3.12.1918 in Berlin ins Leben gerufenen "Novembergruppe" und des Arbeitsrates für Kunst. Die Preußische Akademie der Künste zu Berlin berief den auch international anerkannten Künstler am 27.10.1922 zu ihrem Mitglied und übertrug ihm eine Professur. Er wohnte damals Kurfürstenstraße 126. Mit der Errichtung der NS-Diktatur 1933 wurde er wegen seiner "entarteten" Kunst geächtet, mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt, aus dem Lehramt entlassen und 1937 aus der Akademie ausgeschlossen. 1944/45 war er beim Arbeitsdienst in Pommern. Nach 1945 wurde er als Professor an die Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg (heute  Kontext zu: Universitaet der KuensteUniversität der Künste Berlin) berufen und 1955 zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt. P. gilt als bedeutender Expressionist, der mit seinen Figurenbildern - teilweise mit exotischer Ornamentik der Palau-Inseln -, Landschaften und Stillleben ausdruckstarke und farbige Gemälde schuf. P. wohnte bis ca. 1935 am Kurfürstendamm 126, nach dem Zweiten Weltkrieg hatte er eine Adresse in der Hubertusallee 18 und später in der Warmbrunner Straße 20. Auf dem  Kontext zu: Friedhof SchmargendorfFriedhof Schmargendorf, Misdroyer Straße 51/53 befindet sich sein Ehrengrab. Die Pechsteinstraße (Tempelhof-Schöneberg) wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's? 1928, Brockhaus 1986, DBE, Saur AKL 1993, ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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