Liebknecht, Karl Paul Friedrich August

* 13.8.1871 Leipzig,
† 15.1.1919 Berlin,
Jurist, Politiker.

Dia-Serie Liebknecht, Karl Paul Friedrich August Der Sohn des Mitbegründers der deutschen Sozialdemokratie Wilhelm Liebknecht (1826-1900) studierte Jura in Leipzig und Berlin. Nach Promotion und Referendarzeit kam er 1899 wieder nach Berlin, wo er mit seinem Bruder Theodor (1870-1948) ein Anwaltsbüro, An der Spandauer Brücke 8, gründete. (Weitere Adressen des Büros waren die Kaiser-Wilhelm-Straße 45 und die Chausseestraße 121.) Von 1900 bis 1904 wohnte L. in der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Karl-Liebknecht-Straße, Mitte) 19 und 1904 bis 1912 Alt-Moabit 9 (heute Mitte). 1899 trat L. der SPD bei, von 1901 bis 1913 gehörte er der Berliner Stadtverordnetenversammlung an, wurde 1908 ins Preußische Abgeordnetenhaus gewählt und war von 1912 bis 1916 Reichstagsabgeordneter. Als einziger Abgeordneter stimmte er am 2.12.1914 im Reichstag gegen die Bewilligung der Kriegskredite. Gemeinsam mit Rosa  Kontext zu: Luxemburg RosaLuxemburg gehörte er 1916 zu den Führern der Spartakusgruppe. Nach seiner Festnahme am 1.5.1916 war L. bis zum 8.12.1916 im Militärgefängnis Lehrter Straße und dann bis Oktober 1918 im Zuchthaus Luckau inhaftiert. Am 9.11.1918 proklamierte er von einem Balkon des Stadtschlosses die freie sozialistische Republik Deutschland. Er zählte zu den Mitbegründern der KPD an der Jahreswende 1918/19. Am 15.1.1919 wurden L. und Rosa Luxemburg aus der Wohnung des Kaufmannes Siegfried Marcussohn in der Mannheimer Straße 43 (heute Nr. 27) von der "Einwohnerwehr" verhaftet und der Garde-Kavallerie-Schützen-Division überstellt. Daran erinnert eine Gedenktafel. L. wurde im Großen Tiergarten am Nordufer des Neuen Sees erschossen. Am 25.1.1919 wurden er und Rosa  Kontext zu: Luxemburg RosaLuxemburg auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße in Lichtenberg beigesetzt. Weitere Gedenktafeln, eine Gedenksäule und die Benennung von Straßen, Plätzen, Brücken und Gebäuden in Berlin erinnern an L.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Biographien, Jäger 1991, Wohlberedt, Voß, ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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