Das K. wird in seiner Bedeutung für Berlin mit Warenhäusern wie Macy in New York, Galeries Lafayette in Paris und Harrods in London gleichgestellt. Es ist das größte Warenhaus Europas, hat eine Verkaufsfläche von 60 000 m², führt 380 000 verschiedene Artikel und hat 2 400 Mitarbeiter. Auch die Lebensmittel/Feinkost-Abteilung im sechsten Stock ist legendär. Das K. wurde 1906/07 von Johann Emil Schaudt entlang der Passauer, Tauentzien- und Ansbacher Straße erbaut. Damals gehörte dieses Gebiet noch zur Stadt Charlottenburg, erst 1938 wurde es dem Verwaltungsbezirk Schöneberg zugeschlagen. Die Bauzeit des fünfgeschossigen Warenhauses betrug 260 Tage. Bauherr war eine Gesellschaft, hinter der u. a. die Firmen Jandorf und die Deutsche Bank standen. Der Mauerwerksbau fügte sich hinsichtlich seiner Höhe und der maßvollen Gestaltung der Fassade in die vorhandene Wohnbebauung ein. Die geschlossene Front mit Geschossfenstern wurde aus Muschelkalk gefertigt, die Eingänge - vor allem der Haupteingang - besonders hervorgehoben. Die Fassade wurde vielfältig gegliedert, und zwar eher horizontal als vertikal, somit eher in der Art eines damaligen Wohnhauses als eines Kaufhauses. Damit war es nach Meinung von Experten, das architektonisch am meisten in die Zukunft weisende Berliner Warenhaus des Kaiserreiches. Auch das Innere war luxuriös und modern, 20 Aufzüge und mehrere Treppenanlagen erschlossen die einzelnen Etagen. 150 verschiedene Zahlstellen im Haus waren über eine Rohrpost mit einer Zentralkasse verbunden. 1926 übernahm die Firma Tietz, die schon zuvor Jandorf aufgekauft hatte, das K. 1929 bis 1931 wurde das Haus bei laufendem Warenhausbetrieb erweitert, und zwar wieder von dem Architekten Schaudt. Dieser erhöhte das Gebäude mit Hilfe einer Stahlskelettkonstruktion um zwei Vollgeschosse und zwei Dachgeschosse. Statt des bisherigen Mansardendaches wählte er ein Walmdach. Eine sensationelle Neuheit war eine Dachterrasse. Während des Zweiten Weltkrieges, im November 1943, wurde das K. bei Luftangriffen beschädigt und brannte aus. 1950 hat es dann Hans Soll - erheblich vereinfacht - restauriert, wobei die Fassadengestalt von 1929/31 weitgehend beibehalten wurde. Seit den 1960er Jahren erfolgten mehrmals Umbauten im Inneren. 1967 bis 1970 wurde auf der anderen Seite der Passauer Straße ein KaDeWe-Parkhaus errichtet, welches mit dem K. durch eine zweigeschossige Fußgängerbrücke verbunden ist. 1993 fügte man an der Hauptfassade über der 7. Etage eine große, halbkreisförmige Glaskuppel ein, die ein Restaurant überspannt. Der ausgedehnte siebengeschossige Bau steht an drei Seiten frei und ist mit Naturstein verkleidet. Die Hauptseite an der Tauentzienstraße ist etwa 90 m lang. Die Front ist klar und ruhig gegliedert und erzielt dadurch eine imposante Wirkung. Im Erdgeschoss erstrecken sich große Schaufenster mit Vordächern. In der Mitte befindet sich der große Eingangsbereich. Im Zentrum des K. erstreckt sich ein breiter Mittelrisalit. Fünftes und sechstes Obergeschoss sind zurückgesetzt und schlicht. Darüber erhebt sich ein hohes rotes Walmdach. Die Fassade an der Ansbacher Straße (bzw. am Wittenbergplatz) ähnelt sehr der Hauptfront. Im Erdgeschoss befindet sich hier das Wiener Café. An der Passauer Straße erstreckt sich ein Treppenhausturm bis zum Dach, ein Erker ist hier leicht nach außen gewölbt. Steinerner Schmuck belebt die Fassade. Von 2004 bis 2007 wird im K. ein Umbau erfolgen. Das betrifft im Jahre 2004 das Erdgeschoss (mit der Ausrichtung: Luxury and Style), 2005 das 1. Obergeschoss (Men´s World), das 2. Obergeschoss (Women´s World) und das 3. Obergeschoss (Fashion - Shoppen & Relaxen) sowie 2007 das 4. Obergeschoss (Home: Lifestyle - Interieur) und das 5. Obergeschoss (Communication: Entertainment - Experience). Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Quellen und weiterführende Literatur: [ BuB VIII, Bd A, Wörner
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