Kaiser, Friedrich K. Georg

* 25.11.1878 Magdeburg,
† 4.6.1945 Monte Verità/Schweiz,
Schriftsteller.

Dia-Serie Kaiser, Friedrich K. Georg 1911 gelang K. mit seinem Buch "Die jüdische Witwe" der Durchbruch als freier Schriftsteller. Er begann Dramen zu schreiben. Von 1915 bis 1933 war er der meist gespielte Dramatiker auf deutschen und internationalen Bühnen. Mehr als 40 Uraufführungen seiner Werke fanden statt. Trotzdem geriet er in finanzielle Schwierigkeiten. Er wurde wegen Unterschlagung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haftentlassung aus München-Stadelheim ging K. im Mai 1921 für ein Jahr nach Wien. Dann lebte er in Grünheide in der Villa Alexander, Waldeck 4. Zugleich hatte er eine Stadtwohnung am Luisenplatz Nr. 3 in Charlottenburg. Am Peetzsee schrieb K. seine bekanntesten Werke, so u. a. 1932 seinen Drei-Akter "Der Silbersee". In Grünheide besuchten ihn auch Bertolt  Kontext zu: Brecht BertoltBrecht, Yvan (1891-1950) und Claire Goll (1890-1977). Am 27.10.1926 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, die ihn am 5.5.1933 trotz der von ihm auf Verlangen abgegebenen Loyalitätserklärung gegenüber dem NS-Regime wieder ausschloss. Fünf Tage später wurden auch seine Bücher verbrannt und er erhielt Schreibverbot. 1936 im Jahr der Olympiade verfasste er, tief enttäuscht von den anderen europäischen Staaten, die scheinbar kritiklos an den Spielen teilnahmen, antifaschistitsche Texte. Arbeiter von Siemens verteilten sie illegal. 1938 wurde er von einem Polizisten über seine drohende Verhaftung informiert und floh nach Amsterdam. Am 25.8.1938 kam er in die Schweiz, wo er mehrere Exposés für Filme, Romane und Erzählungen schrieb. Zu seinem Werk zählen insgesamt 74 Bühnenstücke unterschiedlichsten Genres. Er wurde zu einem Exponenten des expressionistischen Dramas. Seine Urne wurde auf dem Friedhof Morcote beigesetzt. Eine Gedenktafel am Luisenplatz erinnert an K.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1928, Schriftsteller, Killy, Voß ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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