Jansen, Hermann

* 28.5.1869 Aachen,
† 20.2.1945 Berlin,
Architekt.

Dia-Serie Jansen, Hermann J. lebte ab 1898 in Berlin. Der Architekt J., der ab 1900 in der Marburger Straße 14 und von 1910 bis in die Jahre des Zweiten Weltkrieges in der Steglitzer Straße 53 wohnte, gewann 1909 den ersten Preis bei der Ausschreibung "In den Grenzen des Möglichen" für die Generalbebauung Berlins. Er erhielt daraufhin den Auftrag für einen Bebauungsplan der Haupstadt. Damit leistete er einen entscheidenden Beitrag für die Bildung der Großgemeinde Berlin. J. widmete der Erhaltung von Grün- und Freiflächen in der Stadt und einem Wald- und Grünflächengürtel rund um Berlin besondere Aufmerksamkeit. Zusammen mit Bruno Möhring (1863-1929), Richard Petersen (1865-1931) u. a. plädierte er dafür, dass Freiflächenzüge auch die Berliner Innenstadt durchziehen müssen. J. engagierte sich in der Bewegung zur Erhaltung der Wälder (Berliner Waldschutztage). Ab 1910 führte er gemeinsam mit William Müller das Architektenbüro Müller & Jansen in der Steglitzer Straße 53. Hier befand sich auch die Redaktion der Zeitschrift "Baumeister", die J. herausgab. Er entwickelte u. a. Bebauunsgpläne für das Schöneberger Südgelände und das Tempelhofer Feld, die aber nicht realisiert wurden. Auch der Entwurf für eine Berliner Großmarkthalle (1915) wurde nicht verwirklicht. 1923 lieferte er den Entwurf für die an der Ruppiner Chaussee gelegenen Kleinhaussiedlung Tegeler-Forst-Nord. Beteiligt war er an der Bebauung der Domäne Dahlem und der Erhaltung von Grünanlagen in diesem Gebiet. Hier erinnert ein Gedenkstein in einer Grünanlage Faradayweg 4-6 b (Steglitz-Zehlendorf) an J. Er war ab 1920 außerordentlicher und ab 1923 ordentlicher Professor für Städtebau an der Technischen Hochschule Charlottenburg ( Kontext zu: Technische Universitaet Berlin TUBTechnische Universität). 1918 wurde er Mitglied des Senats der Akademie der Künste und 1929 Mitglied der Akademie für Bauwesen. Er entwarf 1929 die Bebauungspläne für Ankara und 1930 für Madrid. J. wohnte um 1940 Winkler Straße 22 e. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen  Kontext zu: Friedhof HeerstrasseFriedhof Heerstraße, Trakehner Allee 1. Die Jansenstraße in Reinickendorf ist nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Dehio, Architekturführer ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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