Hindemith, Paul

* 16.11.1895 Hanau,
† 28.12.1963 Frankfurt/Main,
Komponist.

Dia-Serie Hindemith, Paul H. studierte Komposition, Violine, Viola sowie Kontrapunktik am Dr. Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt/Main. Von 1915 bis 1923 war H. Konzertmeister an der Frankfurter Oper und von 1922 bis 1929 Bratschist im Amar-Quartett sowie im Goldberg-Hindemith-Feuermann-Trio. 1927 wurde er als Professor für Komposition an die  Kontext zu: Hochschule fuer Musik und DarstellendeHochschule für Musik Berlin-Charlottenburg (heute  Kontext zu: Universitaet der KuensteUniversität der Künste Berlin) berufen. Mit den Aufführungen der Operneinakter "Mörder, Hoffnung der Frauen" 1921 und "Das Nusch-Nuschi" 1922 erwarb sich H. den Ruf die Strukturen des Traditionellen in der Komposition zu durchbrechen. Von 1922 bis 1926 engagierte er sich bei den Musikfestspielen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst in Donaueschingen und Baden-Baden. Das NS-Regime strich im November 1934 seine Werke von den Spielplänen der Konzertsäle. Der Boykott seiner Werke veranlaßte H., 1935 Deutschland zu verlassen. Er hielt sich längere Zeit in der Türkei auf, lebte dann im Kanton Wallis (Schweiz) und übersiedelte 1940 in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1946 erhielt. Er lehrte von 1940 bis 1953 an der Yale Universität in New Haven und der Havard Universität. 1950 erhielt er an der Hochschule in Zürich einen Lehrstuhl. Ab 1953 wohnte er im Kanton Waadt in der Schweiz. Als Dirigent unternahm H. erfolgreiche Welttourneen. Er galt schon seit Beginn der zwanziger Jahre als einer der Bahnbrecher der Moderne in der Musik. Er wurde Anfang der fünfziger Jahre für sein Musikschaffen zum Ehrensenator der Hochschule für Musik in Berlin ernannt. Er schrieb u. a. die Opern, "Cardillac" (1926), "Die Harmonie der Welt" (1957), "The long Christmas dinner" (1961). Zu seinem Werk gehören ferner zahlreiche Orchesterwerke sowie Schul-, Spiel- und Lehrwerke. Am 31.5.1952 wurde Hindemith in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen. Er wurde in La Chiesaz bei Blonay in der Schweiz beigesetzt. Eine Gedenktafel am Brixplatz 2 (1909-1947 Sachsenplatz), wo H. von 1928 bis 1938 wohnte, und der Hindemithplatz erinnern an den Komponisten.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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