Gneist, Heinrich Rudolf Hermann Friedrich von (1888)

* 13.8.1816 Berlin,
† 22.7.1895 Berlin,
Politiker, Jurist.

Dia-Serie Gneist, Heinrich Rudolf Hermann Friedrich von G. studierte ab 1833 Jura in Berlin, wurde promoviert und habilitierte sich 1839. Danach lehrte er als Privatdozent an der Juristischen Fakultät der Berliner Universität, wo er ab 1844 eine ordentliche Professur hatte. 1841 war er als Assessor am  Kontext zu: KammergerichtKammergericht und später in verschiedenen juristischen Ämtern u. a. am Oberverwaltungsgericht in Berlin tätig. G. befürwortete eine preußische Verfassungsreform und galt als einer der führenden Verfecher einer selbständigen Gerichtsbarkeit und der Selbstverwaltung. G. war von 1845 bis 1849 und nochmals 1858 Stadtverordneter von Berlin und einer der Wortführer der liberalen Politik, ab 1867 Mitglied der Führung der Nationalliberalen Partei. In jenen Jahren wohnte G. in der Mohrenstraße 6 (heute Mitte). Er gehörte von 1859 bis 1891 mit einer Unterbrechung 1862 dem Preußischen Abgeordnetenhaus an. Ab 1870 war er Mitglied der Nationalliberalen Partei. G. war 1867 bis 1870 Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes und ab 1871 des Deutschen Reichstages. 1888 wurde G. in den Adelsstand erhoben. Er wohnte 1865 bis 1895 in der Linkstraße 40 (Mitte). Auf dem Alten St.-Matthäus-Friedhof, Großgörschenstraße 12 (Tempelhof-Schöneberg) befindet sich sein Ehrengrab. Straßen in den heutigen Bezirken Pankow, Mitte und die Gneiststraße im Ortsteil Grunewald sind nach G. benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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