Friedenthal, Karl Rudolf,

* 15.9.1827 Breslau,
† 7.3.1890 Gießmannsdorf bei Neiße/Schlesien,
Politiker, Jurist.

F. gehörte ab 1867 zur Freikonservativen Partei, die sich ab 1871 im Reichsmaßstab dann Reichs- und freikonservative Partei (RFKP) nannte. Von 1867 bis 1871 war er Abgeordneter des Norddeutschen Reichstags. Ab 1870 übte er neun Jahre als Freikonservativer ein Mandat im Preußischen Abgeordnetenhaus aus, dessen Plenum ihn 1873 zum Vizepräsidenten wählte. F. nahm 1871 an den Friedensverhandlungen in Versailles teil. 1871 wurde er für die RFKP in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er zehn Jahre angehörte. F. wurde am 19.9.1874 preußischer Landwirtschaftsminister und verwaltete kommissarisch bis März 1878 auch das Amt des Ministers des Innern. Ab 1875 wohnte F. in der Lennéstraße 5 in Tiergarten (heute Mitte). F. wurde 1879 in das Preußische Herrenhaus berufen. Im gleichen Jahr erwarb er die Besitzung Deutsch-Wartenberg in Niederschlesien. Er starb auf seinem Gut in Gießmannsdorf bei Neiße. Der  Kontext zu: Friedenthal Karl RudolfFriedenthal-Park in Wilmersdorf wurde nach ihm benannt. Hier informiert eine Gedenktafel darüber, daß eine nach F. benannte Straße wegen dessen jüdischer Herkunft von den Nationalsozialisten in Schellenbergstraße umbenannt wurde.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Berner, Wininger ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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