* 29.10.1892 Norden/Ostfriesland,
† 2.4.1984 Jerusalem/Israel,
Sozialarbeiterin, Pädagogin.
Im letzten Drittel der 1920er Jahre kam F.
nach Berlin. 1932 gründete sie die "Kinder und Jugend-Alijah". Diese Organisation initiierte und organisierte die Emigration jüdischer Kinder und Jugendlicher ohne ihre Eltern. Bereits 1932 konnte die erste Kindergruppe Deutschland zur Schulausbildung in Palästina verlassen. Die Arbeitsgemeinschaft stand unter Federführung der Jüdischen Jugendhilfe, die 1934 offiziell ihre Arbeit aufnahm. Anfangs hatte sie ihre Büros in der Kantstraße 158, ab 1936 in der Bleibtreustraße 50 und ab 1939 in der Meinekestraße 10. Bis zum März 1939 konnten allein 4 635 Kinder auf diese Weise vor der Gestapo gerettet werden. Die Nachfrage nach einer Ausreise war angesichts der Repressalien und Schikanen durch das NS-Regime sehr groß. Mehr als 10 000 Mädchen und Jungen konnten trotz des Antrags ihrer Eltern nicht durch die Emigration gerettet werden. 1939 verließ F. die Organisation. Sie hatte sich vor allem um Jugendliche gekümmert, die die polnische Staatsangehörigkeit besaßen und aus Deutschland ausgewiesen wurden. Es gelang F., noch 1940/41 aus Deutschland zu emigrieren. Sie floh über Wien, Jugoslawien und Griechenland nach Palästina. Dort setzte sie ihre fürsorgliche Arbeit für verwahrloste bzw. verwaiste Kinder fort. 1975 verlieh ihr die Jerusalemer Universität die Ehrendoktorwürde, am 7.5.1981 erhielt sie den Staatspreis ihres Landes. Eine Gedenktafel im Foyer des
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Dick/Sassenberg, Wörmann
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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