* 7.7.1884 München,
† 21.12.1958 Los Angeles/USA,
Schriftsteller.
F. studierte Germanistik, Philosophie und Anthropologie in München und Berlin. 1907 wurde er promoviert. Ein Jahr darauf gab F. eine eigene satirische Zeitschrift "Der Spiegel" heraus, und war dann als Kritiker an der Schaubühne in München tätig. In München machte er 1918/19 die Bekanntschaft Bertolt Brechts, mit dem er zusammenarbeitete. Ab 1925 lebte F. in Berlin. Er mietete 1927 mit seiner Ehefrau Marta Feuchtwanger eine Dachgeschosswohnung am Hohenzollerndamm 34. 1930 bezogen sie in der damaligen Wilmersdorfer Mahlerstraße (heute Regerstraße) eine Villa. Anfang 1933 wurde die Villa von SA-Leuten überfallen, die Bibliothek und das fertige Manuskript der Josephus-Trilogie wurden zerstört. F. war zu dieser Zeit auf einer Vortragsreise in den USA. Seine Bücher wurden auf dem Berliner Opernplatz im Mai 1933 verbrannt. Er wurde am 23.8.1933 vom NS-Regime ausgebürgert, sein Vermögen und sein in Berlin verbliebenes schriftstellerisches Werk beschlagnahmt. F. floh mit seiner Frau nach Frankreich. In Sanary-sur-Mer (Südfrankreich) wurde er 1940 inhaftiert. Aus dem Lager Les Milles in der Provence konnte er über Portugal in die USA entkommen, wo er ab 1941 zunächst in Los Angeles und ab 1942 in einem Haus in der Nähe Hollywoods lebte. Nach Deutschland kehrte er niemals zurück. Für sein Gesamtwerk erhielt er 1954 die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Die häßliche Herzogin Margarethe Maultasch" (1923), der Roman "Jud Süß" (1925) und die Wartesaal-Trilogie "Erfolg", "Geschwister Oppenheim", und "Exil". Seine Romane wurden in 35 Sprachen übersetzt. F. wurde auf dem Friedhof Woodlawn in Santa Monica beigesetzt. Der Feuchtwangerweg in Neukölln und die Lion-Feuchtwanger-Straße (Marzahn-Hellersdorf) sind nach ihm benannt. Ein Gedenkstein mit einer Erinnerungstafel an Marta und Lion F. befindet sich vor dem Haus Regerstraße 8 (damals Mahlerstraße 8). Er erinnert an die Plünderung der Villa Fs. Die Eigentümer der Villa lehnten die Anbringung einer "Berliner Gedenktafel" für F. und seine Frau am Haus selbst ab, weshalb der Stein auf öffentlichem Gelände vor dem Haus aufgestellt wurde.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Wer ist´s ? 1928, Wer ist wer? 1955, Voß, Jäger 1991, Emigration, verboten, Killy, BG 25.1.2002, Feuchtw.
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