Fernsehzentrum des Rundfunks Berlin-Brandenburg (ehem. SFB)
Charlottenburg,
Theodor-Heuss-Platz.
Gegen Ende der 1950er Jahre setzte sich das Fernsehen immer mehr durch. 1960 schrieb der ehemalige Sender Freies Berlin (SFB) einen Wettbewerb für ein neues Fernsehzentrum aus. Der Neubau sollte Bezug zum Reichskanzlerplatz, später Theodor-Heuss-Platz, sowie zum Haus des Rundfunks (Masurenallee) haben und mit den betrieblichen Erfordernissen des Fernsehens in Einklang sein. Bodo Fleischer ging als Sieger hervor, doch wurde noch Rat bei der erfahrenen BBC eingeholt. Diese favorisierte den Entwurf des zweiten Preisträgers, Robert Tepez (* 1912), der dann umgesetzt wurde. Die Grundsteinlegung erfolgte 1965 und die Übergabe 1970 nach immerhin zehnjähriger Planungs- und Bauzeit. Tepez löste die städtebaulichen Erfordernisse an das TV-Zentrum mit mehreren unterschiedlichen, in der Höhe gestaffelten Baugliedern. Der Komplex zieht sich vom Theodor-Heuss-Platz sowohl entlang des Kaiserdamms als auch entlang der Masurenallee hin. Am Theodor-Heuss-Platz befinden sich mehrere flache, vorgelagerte Bauten. Zwei sind fensterlos und mit Klinkern verkleidet (Aktualitätenstudios), einer, der ehemalige Informationspavillon (heute Rundfunkstudio), ist fünfeckig. Durch diese flache Bebauung wird die Ostseite des Theodor-Heuss-Platzes offen gehalten. Hinter den Flachbauten erhebt sich das Hochhaus. Der spitze Winkel, den Masurenallee und Kaiserdamm bilden, findet im Hochhaus eine stumpfwinklige Entsprechung. Der nördliche Flügel (für Messtechnik und Synchronstudios) ist siebenstöckig, der südliche erst 13-, dann 14-stöckig. Besondere Wirkung erzielt dieses Gebäude durch den etagenweisen Wechsel von brauner und weiß-metallener Aluminium-Verkleidung. Dort wo die 13- und 14schossigen Flügel zusammentreffen, erhebt sich auf dem Dach noch ein Turm, der wie ein "Gelenk" der beiden Trakte erscheint. Obenauf befinden sich Richtfunkantennen. Östlich vom Hochhaus erstreckt sich ein zweigeschossiger Eingangsbau. Im spitzen Winkel von diesem verläuft eine Fußgängerbrücke zum benachbarten Haus des Rundfunks. Östlich der Eingangshalle befinden sich Künstlergarderoben. Daran schließt sich noch eine große, aber flache Werkstatthalle an. Entlang des Kaiserdamms erstrecken sich ein zweigeschossiger Trakt (Technisches Zentrum) sowie dann drei würfelförmige Produktionsstudios. Diese sind fensterlos und mit Klinkern verkleidet und nehmen so die Gestaltungselemente vom Haus des Rundfunks wieder auf. Das größte der drei (800 m²) kann auch für größere Live-Aufzeichnungen genutzt werden. Die Produktionsstudios sind so isoliert, dass der Verkehrslärm nicht bis in das Innere vordringt. Im Jahr 2003 fusionierten der SFB und der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Quellen und weiterführende Literatur: [ BuB X Bd. B
]