Bloch, Ernst

(Pseud. Karl Jahraus, Jakob Knerz)
* 8.7.1885 Ludwigshafen,
† 4.8.1977 Tübingen,
Philosoph.

Dia-Serie Bloch, Ernst B. studierte Philosophie Physik, Germanistik und Musik in München und Würzburg, wo er 1908 promovierte. Anschließend war er als freier Schriftsteller in München, Bern und Berlin tätig. In Berlin besuchte er Privatkolloquien Georg  Kontext zu: Simmel GeorgSimmels, wo er auch Georg Lukács (1885-1971) kennen lernte. 1918 entstand sein erstes Hauptwerk "Geist der Utopie". Da er aus rassistischen und politischen Gründen verfolgt wurde, emigrierte er Anfang März 1933 über die Tschechoslowakei, Wien und Paris in die USA. Am 4.7.1939 wurde er vom NS-Regime ausgebürgert. 1948 kam er zurück nach Deutschland und erhielt den Lehrstuhl für Philosophie an der Leipziger Universität, wo er bis 1956 lehrte. 1955 wurde B. mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Nach dem Aufstand in Ungarn von 1956 verlor er 1957 wegen der von ihm mit Nachdruck propagierten Idee von der persönlichen Freiheit seine Ämter. 1961 nahm er eine Gastdozentur der Universität Tübingen wahr und blieb in der Bundesrepublik. Während der letzten Lebensjahre arbeitete er an der Vollendung seiner philosophischen Schriften. Zu seinen wichtigsten Werken gehören das Hegel-Buch "Subjekt-Objekt", das 1951 in Berlin erschien, und "Das Prinzip Hoffnung", dessen drei Bände zwischen 1954 und 1959 in Berlin verlegt wurden. Eine Gedenktafel in der Kreuznacher Straße 52 in der  Kontext zu: KuenstlerkolonieKünstlerkolonie erinnert daran, dass B. hier von 1931 bis 1933 wohnte. Die Ernst-Bloch-Straße in Marzahn-Hellersdorf wurde nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Emigration, Winninger, Jäger 1991,Killy, Schmidt ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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