B. lernte an mehreren deutschen Provinzbühnen sein künstlerisches Handwerk und debütierte 1889 in Basel. Er kam über Mannheim, Heidelberg, Köln, Meiningen und viele andere Stationen 1895 nach Berlin. Hier spielte er zunächst am Berliner Theater, dann von 1900 bis 1909 bei Otto Brahm (1856-1912) am Deutschen und am Lessing-Theater. In dieser Zeit wohnte B. in Charlottenburg, Schlüterstraße 25. Von 1909 bis 1914 trat er unter der Regie von Max Reinhardt am Deutschen Theater auf. Für seine bedeutenden Leistungen erhielt Bassermann 1911 den Ifflandring, eine vom Schauspieler Theodor Döring (1803-1878) gestiftete Auszeichnung für den bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler. Ab spätestens 1913 spielte er auch in Filmen mit. Im April 1933 hatte der Film "Ein gewisser Herr Grann" mit B. im Berliner Ufa-Palast seine Uraufführung. Bis September 1926 wohnte B. in Grunewald, Douglasstraße 30. Mit dem Stück von Max Alsberg "Konflikt" ging er 1933 auf Tournee durch die Schweiz. Aus Protest gegen die Rassenpolitik des NS-Regimes trat B. am 3.3.1934 aus der Bühnengenossenschaft aus und legte seine Ehrenmitgliedschaft nieder. Joseph Goebbels (1897-1945) versuchte B. und dessen Frau mit einem so genannten Ehren-Arier-Paß zum Verbleib in Deutschland zu bewegen. B. schlug diesen unwürdigen Kompromiß aus. 1934 emigrierte er zunächst in die Schweiz, dann nach Österreich und schließlich in die USA, wo er bis 1946 arbeitete. B. war ein ausdrucksstarker Charakterdarsteller. Er starb während des Fluges nach Europa. Eine Gedenktafel für B. befindet sich Joachim-Friedrich-Straße 54, wo er von 1930 bis 1933 wohnte. Der Bassermannweg in Steglitz-Zehlendorf ist nach ihm benannt.