Alt-Charlottenburg

Charlottenburg,
Siedlungskern von  Kontext zu: CharlottenburgCharlottenburg .

A. besteht aus einem westlichen Teil um die Schloßstraße und einem östlichen Teil um den früheren Kirchplatz (seit 1950 Gierkeplatz) und um den alten Marktplatz (seit 1934 Richard-Wagner-Platz). Die Anlage von A. geht auf den ersten Bebauungsplan von Charlottenburg aus dem Jahr 1706 zurück.  Kontext zu: Eosander von Goethe Johann FriedrichEosander von Göthe entwickelte 1706 einen Plan für das Gebiet südlich des Schlosses und der Straße nach Berlin (seit 1957 Otto-Suhr-Allee). Der barocke Stadtgrundriss seines Planes ist von zwei auf das Schloss zulaufende "Sichtachsen" (heute Schloßstraße und Otto-Suhr-Allee) sowie von einem schachbrettartig geometrisch angeordneten Straßennetz gekennzeichnet. Als gesellschaftliche Mittelpunkte wurden im Schnittpunkt der wichtigsten Straßen der Kirchplatz und der alte Marktplatz konzipiert. Beide Plätze waren durch eine Ost-West-Achse mit dem westlichen Teil der Altstadt verbunden. Es handelt sich dabei um die Deichstraße (später Scharrenstraße und seit 1950 Schustehrusstraße), die am damaligen Karpfenteich und Küchengarten vorbei zur heutigen Schloßstraße führte. Die Stadt dehnte sich vorerst ausschließlich nach Norden und Nordosten aus, da die Bebauung entlang der heutigen Schloßstraße nach Süden durch sumpfiges Gelände behindert wurde. Der Scheunenweg unmittelbar hinter der Schloßstraße, in dessen Trasse seit ca. 1893 die Nehringstraße verläuft, bildete die westliche Begrenzung von A. Die Bebauung erfolgte bis Anfang des 19. Jh. nach dem Muster der von Eosander entworfenen frei stehenden eingeschossigen fünfachsigen Bürgerhäuser. Das noch erhaltene Bürgerhaus Schustehrusstraße 13, das  Kontext zu: Aeltestes Haus CharlottenburgsÄlteste Haus Charlottenburgs, aus dem Jahre 1712 entspricht diesem Haustyp. Erst zu Beginn der 1980er Jahre erkannte man zunehmend die Bedeutung von A. und erklärte die Altstadt 1983 zum geschützten Baubereich. Von 1984 bis 1987 war das Gebiet Förderschwerpunkt der Stadterneuerung. In diesem Rahmen konnten öffentliche Mittel für Modernisierung und Instandsetzung verschiedener Gebäude und Grundstücke bereitgestellt werden.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Engel, Altstadtpfad, Schwenk ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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