Das Bürgerhaus wurde 1712 errichtet. Johann Friedrich Eosander von Göthe (1669-1728) hatte in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses Fachwerkhäuser für Handwerker konzipiert. Dieses Haus entspricht seinem barocken fünfachsigen Modellhaus. Und so etwa haben wohl einst die meisten Häuser Charlottenburgs ausgesehen. Anfangs gehörte es dem Berliner Goldschmied Gottfried Berger. Um 1800 kaufte Daniel Christian von der Lage das Grundstück und baute das Gebäude mit Pilastern, Rundfenstern und grauer Putzfassade um. 1840 erwarb der Tanzlehrer Eckermann das Haus. Dessen Erbe, Ernst Eckermann, baute das Gebäude zu "Festsälen" um. So wurden z. B. eine breite Tordurchfahrt als Zugang für die Feuerwehr sowie für besuchende Ballgäste integriert und die Innenräume umgestaltet (u. a. mit einem Orchesterpodium). Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde es privat genutzt. Aus Spekulationsgründen brachte 1983 ein Bulldozer das Haus fast zum Einsturz. Heftige Proteste der Charlottenburger konnten die Aktion jedoch stoppen. Bis 1988 wurde das Haus mit alten Baumaterialien und in alter Handwerkstechnik für 3,8 Mio. Mark rekonstruiert. Das Doppelstubenhaus mit Mittelflur ist grün gestrichen. Der Eingangsbereich ragt über das Dach hinaus und endet in einem Dreiecksgiebel. Ganz rechts befindet sich die Einfahrt. Das rotbraune Schindeldach verläuft schräg und wölbt sich über zwei Dachfenstern. Das Gebäude wird vom Heimatmuseum Charlottenburg-Wilmersdorf betreut. Es steht unter Denkmalschutz. Seit Januar 2004 befindet sich hier das Keramik-Museum Berlin.