Kruppallee

Reinickendorf, Ortsteil Tegel
Name ab um 1913
Name bis 4.9.1936
Namen
(früher/später)
Schwarzer Weg (um 1903-um 1913)
Biedenkopfer Straße (1936)
Namens-
erläuterung
Krupp, Alfred (Alfried), * 26.4.1812 Essen, † 14.7.1877 Essen, Unternehmer.
Krupp entstammte der seit dem 16. Jahrhundert in Essen nachweisbaren Kaufmanns- und Patrizierfamilie. Sein Vater, Friedrich Krupp, hatte 1811 in Essen eine Gussstahlfabrik gegründet. Als er 1826 starb, stand die Fabrik, doch es gab keine nennenswerten Betriebsmittel. Die Witwe, Theresia Krupp, und der erst 14-jährige Alfred Krupp führten das Unternehmen unter großen Schwierigkeiten weiter. Alfred und sein Bruder Hermann (1814–1878), der ab 1831 in der Firma beschäftigt war, bereisten Süddeutschland. 1843 gründete er in Österreich eine Fabrik, die Essbestecke herstellte. Alfred Krupp fuhr, um seine Kenntnisse über die Stahlgewinnung zu vervollkommnen, in verschiedene europäische Staaten, vor allem nach Großbritannien. Die Erkenntnisse aus diesen Studienreisen, der Einsatz moderner technologischer Verfahren sowie die Gewinnung von Geldgebern führten dazu, dass 1853 u. a. nahtlose Eisenbahnreifen produziert werden konnten. Bald folgten große Aufträge für die Rüstung. Ab 1846 wurden in der Fabrik auch Gussstahlkanonen hergestellt, 15.000 Stück verkaufte Krupp bis 1877 weltweit. Das brachte ihm den Beinamen „Kanonenkönig“ ein. Alfred Krupp, der ab 1848 alleiniger Eigentümer des Werkes war, hatte sich einen unternehmerischen Realismus bewahrt. Er ließ in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts Wohnsiedlungen für die Arbeiter und deren Familien in der Nähe der Fabrik errichten. Er schuf Einkaufsmöglichkeiten und bot Betriebsessen an. 1862 wurde in seiner Fabrik erstmals international das Bessemer-Verfahren eingeführt. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts begann sich Krupp schrittweise aus dem Geschäft zurückzuziehen. Bei Essen auf dem Hügel ließ er 1872 die Villa Hügel erbauen. Sein Sohn, Friedrich Alfred Krupp (1854-1902), übernahm 1877 die Fabrik.
aktueller Name Biedenkopfer Straße


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de