Karl-Janisch-Straße

Reinickendorf, Ortsteil Reinickendorf
Name ab 21.1.1937
Name bis 18.9.1958
Namen
(früher/später)
Nordlichtstraße (1958)
Namens-
erläuterung
Janisch, Karl, * 6.11.1870 Berlin, † 29.5.1946 Schwegermoor, Architekt, Ingenieur.
Er studierte Maschinenbau- und Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. 1898 trat er in den Dienst der Eisenbahndirektion Berlin und erarbeitete zugleich Entwürfe für Bauten von Siemens & Halske. Sein erstes Bauvorhaben war 1898/99 das Kabelwerk Westend. Nach einem mehrmonatigen Studienaufenthalt 1900 in den USA, den ihm Siemens finanziert hatte, übertrug man Janisch die Verantwortung für die Industrie- und Sozialbauten der Firma. Er war als leitender Architekt maßgeblich an der städtebaulichen Gestaltung des neuen Ortsteils Siemensstadt beteiligt. Als es im Ersten Weltkrieg große Schwierigkeiten bei der Lieferung von Salpeter aus Chile gab, setzte er durch, dass 1917 innerhalb kurzer Zeit bei Piesteritz und Chorzów (Oberschlesien) neue Stickstoffwerke entstanden. Er beschäftigte sich auch mit der Entwicklung drehbarer Luftschiffhallen, deren Lage der Windrichtung angepasst werden konnte. Die erste Halle für solche Luftschiffe entstand im Auftrag der Siemens-Schuckert-Werke 1910/11 in Biesdorf. Sie war zugleich die erste Stahlkonstruktion dieser Art überhaupt. Am 23.1.1911 startete das erste Luftschiff über Biesdorf. Es galt weltweit als das schnellste seiner Art, hielt jedoch, gemessen an der Konkurrenz durch die Firma Zeppelin, diesen Standard nicht lange. Janisch lieferte u. a. auch die Entwürfe zum Bau bzw. für Erweiterungsbauten des Glühlampenwerks Siemens & Halske, später Osram Werk.
  Vorher Str. Nr. 43.
aktueller Name Nordlichtstraße


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