Reußstraße

Pankow, Ortsteil Niederschönhausen
Name ab vor 1908
Name bis nach 1925
Namens-
erläuterung
Reuß, altes deutsches Fürstengeschlecht. Die Familie stammte von den Vögten von Weida im Vogtland ab. Die Vögte waren bis ca. 1166 in der Umgebung von Mühlhausen (Thüringen) ansässig. Erstmals bezeugt sind sie 1122 in Weida. Heinrich IV. teilte seinen Besitz unter seinen drei Söhnen auf. Es entstanden die Linien Weida, Gera und Plauen. Heinrich X. von Reuß-Plauen erhielt 1426 die Burggrafschaft Meißen und wurde Reichsfürst. Seine Nachkommen verloren allerdings Meißen wieder. Das Haus Plauen starb 1572 aus. Die Linie Weida erlosch 1531. Das Haus Gera spaltete sich 1425 vorübergehend in weitere drei Unterlinien (Gera, Schleiz und Lobenstein). Einzige Erben aller Linien der Vögte waren die Herren Reuß zu Greiz. Heinrich XIII. († 1535) führte die Reformation ein. Seine Nachfolger verloren ihren Besitz im Schmalkaldischen Krieg und erhielten später nur Teile davon zurück. Dieser Rest wurde 1564 in drei Linien geteilt: Reuß ältere Linie Untergreiz, Reuß mittlere Linie Obergreiz und Reuß jüngere Linie Greiz. Während die mittlere Linie 1616 ausstarb, erfuhren die anderen beiden Linien noch mehrmalige Teilungen. 1673 wurden alle Linien in den Grafenstand erhoben. Schließlich hielt Heinrich XI. (1743-1800) von Reuß-Obergreiz seit 1768 alle Zweige der Linie in seiner Hand. Er wurde 1778 Reichsfürst. Zuletzt gab es zwei Fürstentümer Reuß: Reuß ältere Linie mit der Hauptstadt Greiz und Reuß jüngere Linie mit der Hauptstadt Gera. Beide Fürstentümer gingen 1920 in Thüringen auf.
  Die Straße lag parallel zur Podbielskistraße (heute Heinrich-Mann-Straße) zwischen Bismarckstraße (heute Hermann-Hesse-Straße) und Danckelmannstraße (heute Leonhard-Frank-Straße) und wurde in das Gelände des Städtischen Friedhofs eingezogen.


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