Gleiwitzer Straße

Lichtenberg, Ortsteil Lichtenberg
Name ab um 1913
Name bis um 1930
Namen
(früher/später)
Magistrats-Hinterweg (um 1903- um 1913)
Namens-
erläuterung
Gleiwitz, Kreisstadt in der früheren Provinz Oberschlesien, Regierungsbezirk Kattowitz; heute Gliwice, Stadtkreis und Kreisstadt in der Woiwodschaft Slaskie (Oberschlesien, Hauptstadt Katowice), Polen. Im Jahre 1276 gründete Herzog Wladislaw von Oppeln am Südrand des schlesischen Muschelkalkrückens eine Gruppe von Waldhufendörfern. Im selben Jahr wurde die civitas Gleiwitz beurkundet. 1281 fiel Gleiwitz durch die Teilung des Herzogtums Oppeln an das Teilfürstentum Beuthen-Cosel. 1475 erhielt Gleiwitz Stadtrecht. Im Jahre 1492 kam Gleiwitz nach kriegerischen Auseinandersetzungen erneut an das Herzogtum Oppeln. Im 18. Jahrhundert setzte durch den Bau der Eisenhütte ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung ein. Es ist eines der ältesten Schwerindustriezentren Europas mit Betrieben der Kohleverarbeitung, Eisenhütten, Walzwerken, Maschinenbau, keramischer und Nahrungsmittelindustrie und dem Hafen am Gleiwitzkanal. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die gotische Pfarrkirche Allerheiligen. Sehenswürdigkeiten sind auch die Kirche St. Bartholomäus, Franziskanerkloster und -kirche sowie das Barockpalais Cetricz. 1997 hatte Gleiwitz 212 800 Einwohner.
Am 31. 8.1939 beauftragte die faschistische Regierung den Sicherheitsdienst der SS, den Rundfunksender Gleiwitz zu überfallen. Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen wurden dafür in polnische Militäruniformen gezwungen. Die Inszenierung sollte der Weltöffentlichkeit eine polnische Provokation vortäuschen, auf die das nationalsozialistische Deutschland mit Gewaltmaßnahmen zu antworten gezwungen war. In Gleiwitz begann der Zweite Weltkrieg.
  Die Straße wurde mit dem Großkraftwerk Klingenberg überbaut. Sie führte von der heutigen Saganer Straße zur Köpenicker Chaussee und hieß zuvor Magistrats-Hinterweg.


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