Frankestraße

Lichtenberg, Ortsteil Karlshorst
Name ab 1922
Name bis 14.1.1976
Namen
(früher/später)
Bothaallee (um 1905-1922)
Rudolf-Grosse-Straße (1976)
Namens-
erläuterung
Franke, Viktor, * 21.7.1866 Zuckmantel, † 7.9.1936 Hamburg, Militär.
Er war der Sohn eines schlesischen Gutsbesitzers. Franke gehörte seit 1896 der "Kaiserlichen Schutztruppe" in Deutsch-Südwestafrika an. Sie wurde 1894 aus der seit 1889 bestehenden Freiwilligentruppe gebildet, bestand nur aus Deutschen und war auf die Hauptstadt Windhuk (Windhoek) und eine Anzahl größerer und kleinerer Militärstationen verteilt. Franke tat sich 1904 bei der Niederschlagung des Herero-Aufstands hervor (Gefecht bei Omaruru am 4. Februar). Im Ersten Weltkrieg erstürmte er im Dezember 1914 das Fort Nualila. 1915 wurde Franke zum Oberstleutnant befördert und übernahm die Führung der "Schutztruppe". Im April 1915 hatte sich die aufständische Bevölkerung Deutsch-Südwestafrikas mit den Ententetruppen vereinigt, am 9. Juli 1915 mußten die deutschen Kolonialtruppen bei Khorab kapitulieren. Franke unterzeichnete gegenüber Botha die Kapitulationsurkunde. Er schied 1920 als Generalmajor aus dem Militärdienst, war danach als Landwirt u. a. in der Nähe von Rostock tätig. Einige Zeit vor seinem Tode lebte er in Brasilien.
  Die Straße lag im Karlshorster Viertel, in dem Straßen nach Orten, Flüssen, Personen und Ereignissen in Südwest-Afrika, der früheren deutschen Kolonie, benannt worden waren. Sie wurde gleichzeitig mit diesen Straßen 1976 umbenannt.
aktueller Name Rudolf-Grosse-Straße


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