Litzmannplatz

Treptow-Köpenick, Ortsteil Köpenick
Name ab 25.8.1939
Name bis 31.7.1947
Namen
(früher/später)
Marktplatz (nach 1713-1878)
Schloßplatz (18. Jh.-1939)
Max-Betcke-Platz (1945-1947)
Alt-Köpenick (1947)
Namens-
erläuterung
Litzmann, Karl, * 22.1.1850 Neu-Globsow, † 28.5.1936 Neu-Globsow, Militär, Anhänger des NS-Regimes.
Litzmann, Sohn eines Ritterguts- und Glashüttenbesitzers, trat 1867 als Fahnenjunker bei den Garde-Pionieren ein, beteiligte sich als junger Offizier am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und wurde 1871 in das 1. Rheinische Infanterieregiment Nr. 25 versetzt. Nach dem Besuch der Kriegsakademie wurde er dem Großen Generalstab zugeteilt. Nach mehreren militärischen Dienststellungen vom Kompaniechef bis zum Divisionskommandeur wurde er 1902 Direktor der Kriegsakademie. Bei Kriegsausbruch übernahm er im Herbst 1914 die 3. Garde-Infanteriedivision, die er im Feldzug in Polen bei Lodz-Brzeziny befehligte und den Durchbruch aus einer russischen Umklammerung erzwang. Litzmann widmete sich nach dem Ersten Weltkrieg im Anschluß an eine Reise nach Südamerika, wo er durch Vorträge die "Kriegsschuldlüge" bekämpfte, ganz der Arbeit in der nationalsozialistischen Bewegung, als deren Abgeordneter er ab November 1932 im Reichstag saß. Litzmann war Alterspräsident des Preußischen Landtags und des Reichstags, Mitglied der NSDAP, 1933 preußischer Staatsrat. Nach ihm hieß die Stadt Lodz von 1939 bis 1945 Litzmannstadt.
  Der Schloßplatz wurde 1939 in Litzmannplatz umbenannt, zwischen 1945 und 1947 trug er den bezirklich festgelegten Namen Max-Betcke-Platz, der aber amtlich nicht bestätigt wurde. Am 31. Juli 1947 wurde der Litzmannplatz aufgehoben und in die Straße Alt-Köpenick einbezogen. Daneben ist heute auch der frühere Name Schloßplatz gebräuchlich.
aktueller Name Alt-Köpenick


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