Lohmühlen-Weg

Neukölln, Ortsteil Neukölln
Name ab 29.1.1842
Name bis 26.7.1897
Namen
(früher/später)
Lohmühlenstraße (1897-1905)
Weichselstraße (1905)
Straße auch in Friedrichshain-Kreuzberg (Kreuzberg); Treptow-Köpenick (Alt-Treptow)
Namens-
erläuterung
Sie wurde nach den hier erbauten Lohmühlen benannt. Die Berliner Bürger Lutze und Busset bauten auf Erbpachtland diese Mühlen; die einstmals an der heutigen Wiener Brücke stehende Mühle ist 1860 abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut. Von der zweiten Mühle am Schlesischen Tor war 1925 noch der Unterbau vorhanden. Später waren in der Gegend vorwiegend Gärtnereien angesiedelt. Unter Lohe versteht man gemahlene Fichten- oder Eichenrinde, die für die Gerberei Verwendung findet. Die Lohmühle zerkleinert Baumrinde. Dieses so gewonnene Produkt wurde vom Lohgerber als Gerbstoff verwandt. Das Wort Lohe (mhd. looi) entstand im 12. Jahrhundert und bedeutete soviel wie "Abgeschältes", "Losgelöstes".
  Der Weg existierte bereits im 18. Jahrhundert und war ursprünglich ein Wiesenpfad, der die Verbindung zu Rixdorf bildete. Er wurde im Volksmund bis 1842 als Kohlhorst-Weg bezeichnet und 1842 nach der an ihm im Jahre 1752 erbauten Lohmühle benannt. Der Lohmühlen-Weg wurde anläßlich der Berliner Gewerbeausstellung 1896 gepflastert. Er führte von der Schlesischen Straße am Flutgraben bis zur Harzer Straße an der Lohmühlenbrücke. Den Namen Lohmühlenstraße, den er 1897 erhielt, trägt er nur noch in Treptow. Der Neuköllner Teil heißt seit 1905 Weichselstraße, der Kreuzberger Teil wurde 1978 entwidmet.


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de