Bürgerstraße

Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Lichtenrade
Name ab nach 1914
Name bis 8./10.4.1933
Namen
(früher/später)
Feldstedter Weg (1933)
Namens-
erläuterung
Bürger, Gottfried August, * 31.12.1747 Molmerswende bei Quedlinburg, † 8.6.1794 Göttingen, Schriftsteller.
Nach dem Studium der Pädagogik, Theologie und Rechtswissenschaften war Bürger seit 1772 als Amtmann tätig, 1784 Privatdozent, 1789 Professor an der Universität Göttingen. Er machte sich mit Gedichten, Balladen und Erzählungen einen Namen. Weit verbreitet ist das satirische Volksbuch "Wunderbare Reisen des Freiherrn von Münchhausen" (1785).

Möglich ist auch eine Namensbenennung nach dem Begriff Bürger. Bürger kommt aus dem Althochdeutschen burgari/burgeri und bedeutete ursprünglich (9. Jahrhundert) Bewohner bzw. Verteidiger einer Burg. Im frühen Mittelalter waren die Bürger jene Ansiedler, die sich an befestigten Bischofssitzen oder/und im Schutze von Burgen niederließen. Erst im Hochmittelalter (12. - 14. Jahrhundert) wandelte sich die Bedeutung dieses Wortes. Bürger war nur noch, wer als Bewohner einer Stadt auch über Grundbesitz verfügte und den "Bürgereid" - eine Art Treueid - auf diese Stadt leistete. Er genoß dann deren Schutz. Wer Bürger war, durfte auf das wirtschaftliche, politische und soziale Leben der Stadt Einfluß nehmen. Nun stand der Begriff "Bürger" für Seßhaftigkeit und für ein bestimmtes Privileg, das häufig nur käuflich zu erwerben war. Erst seit dem Spätmittelalter wandelte sich der Bürgerbegriff stetig zur allgemeinen Bezeichnung für Stadtbewohner überhaupt. Und mit Beginn des Zeitalters der bürgerlichen Revolutionen, erhielt das Wort seinen heute noch verwendeten Sinn als Staatsbürger eines Landes.
  Die Straße wurde zwischen 1914 und 1925 benannt.
aktueller Name Feldstedter Weg


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