Schlageterstraße

Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Steglitz
Name ab 1925
Name bis 31.7.1947
Namen
(früher/später)
Spinozastraße (1947)
Namens-
erläuterung
Schlageter, Albert Leo, * 12.8.1894 Schönau im Schwarzwald, † 26.5.1923 Golzheimer Heide, heute zu Düsseldorf, Militär, Anhänger der NS-Bewegung.
Er entstammte einem altansässigen Bauerngeschlecht aus dem badischen Wiesental. Schlageter war das sechste von insgesamt sieben Kindern des Bauern Schlageter. Er besuchte das Gymnasium in Freiburg im Breisgau, das ihn – dem Wunsch seiner Eltern folgend – auf den Priesterberuf vorbereiten sollte. Schlageter aber meldete sich nach dem Notabitur im Dezember 1914 als Freiwilliger an die Front. Im Frühjahr 1915 kam er an die Westfront. Er kehrte, 1917 zum Leutnant befördert, mit vielen Auszeichnungen von den Schlachtfeldern zurück und ließ sich an der Hochschule in Freiburg im Breisgau immatrikulieren. Dort schloss er sich der Verbindung Falkenstein, einer farbentragenden katholischen Studentenverbindung an. Schlageter ging 1919 zum Freikorps Medem und kämpfte im Baltikum, 1920 im Ruhrgebiet und 1921 in Oberschlesien. Durch die Kriegserlebnisse entwurzelt und die "Kameradschaft des Schützengrabens" im Zivilleben vermissend, ging Schlageter nicht wieder an eine Universität. 1922 wurde er Mitglied der NSDAP. Zu Beginn der unrechtmäßigen Ruhrbesetzung durch westeuropäische, vor allem französische Truppen, ging Schlageter erneut zu einem Freikorps. Wegen seiner Beteiligung an Sabotageakten gegen die französische Besetzung im Ruhrgebiet – so u. a. an einem Anschlag auf die Eisenbahnstrecke Duisburg und Düsseldorf – wurde er im April 1923 verhaftet und von einem französischen Kriegsgericht am 8.5.1923 zum Tode verurteilt. Am 26.5.1923 wurde er in der Golzheimer Heide bei Düsseldorf hingerichtet. Von Rechten, Nationalisten und besonders der faschistischen Propaganda wurde Schlageter zum Märtyrer und Kämpfer gegen die Ruhrbesetzung hochstilisiert.
  Die Straße gehörte bis zum 1. April 1938 zu Dahlem.
aktueller Name Spinozastraße


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