Husstraße

Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Lankwitz
Name ab 13.2.1906
Name bis 15.12.1930
Namen
(früher/später)
Kameradenweg (1930)
Namens-
erläuterung
Hus, Jan (Johann, Johannes), * um 1370 Husinec (Böhmen), † 6.7.1415 Konstanz, tschechischer Theologe.
Hus studierte ab 1386 in Prag, wurde 1396 Magister und 1398 Lehrer an der Prager Universität. 1402 wurde er Prediger an der von Handwerkern und plebejischen Schichten besuchten Behtlehemskapelle in Prag. Von 1403 bis 1408 war er Synodalprediger. Nach dem Auszug der reaktionären Studenten und Professoren wurde er 1409 Rektor der Universität. Hus war ein Anhänger der Lehre des englischen Reformators John Wiclif, dessen Schriften die Prager Universität 1403 verdammt hatte. Seine Forderungen zielten auf eine tiefgreifende Reform von Kirche und Gesellschaft. Sie wandten sich gegen Vorrechte und Autorität des Klerus, die er nur insoweit anerkannte, als sie mit den Lehren der Heiligen Schrift übereinstimmten. Dadurch geriet er in Konflikt mit dem Prager Erzbischof, der 1412 über ihn den Kirchenbann verhängte. Hus verließ daraufhin Prag und wirkte als Prediger unter dem Landvolk Süd- und Nordwestböhmens. Mit seiner Schrift "De ecclesia" (1413) vollzog er die endgültige Abkehr von der römischen Kirche. Von König Sigismund 1415 vor das Konzil von Konstanz geladen, verweigerte er den Widerruf seiner Lehre und wurde, entgegen der Zusage des freien Geleits, als Ketzer verbrannt. Sein Wirken und seine Lehre wurden zum Vorbild für die Bewegung der Hussiten.
  Vorher Straße 13 a des Bebauungsplanes.
aktueller Name Kameradenweg


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