Dunckerstraße

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Grunewald
Name ab 1898
Name bis 14.4.1936
Namen
(früher/später)
Seebergsteig (1936)
Namens-
erläuterung
Duncker, Franz Günther, * 4.6.1822 Berlin, † 18.6.1888 Berlin, Politiker.
Er studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Philosophie und Geschichte und beteiligte er sich als Hauptmann der Bürgerwehr an den Märzkämpfen des Jahres 1848 in Berlin. 1853 erwarb Duncker die Bernsteinsche „Ur-Wähler-Zeitung“, wandelte diese in die „Volkszeitung“ um und schuf damit ein einflussreiches Organ der liberalen Opposition. 1850 erwarb er die Besser’sche Buchhandlung, die er 25 Jahre leitete. Duncker bewohnte mit seiner Ehefrau Lina bis Spätherbst 1855 das sogenannte Roßsche Haus in der Johannisstraße 11. Von dort zogen sie in die Kurfürstenstraße 20. Wo immer auch die Familie Duncker wohnte, dort war einer der literarischen Salons von Berlin. Duncker nahm 1859 an der Gründung des liberalen Deutschen Nationalvereins teil, einer nationalpolitischen Sammlung, aus der er mit Hermann Schulze-Delitzsch und anderen Linksliberalen im April 1867 aus Protest gegen dessen bismarckfreundliche Politik wieder austrat. Der Verein wurde im November 1867 aufgelöst. Ab 1861 gehörte er der Deutschen Fortschrittspartei (DFP) an. Ab Juni 1867 und erneut ab Anfang 1874 war Duncker zugleich Mitglied des Vorstands des Wahlvereins der DFP. Ab 1867 war er Reichstagsabgeordneter. Dem Berliner Handwerkerverein stand er ab 1865 vor. Mit Schulze-Delitzsch und Max Hirsch gründete Duncker 1869 die Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine, mit denen von liberalen Positionen aus der Sozialdemokratie entgegengewirkt werden sollte.
aktueller Name Seebergsteig


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