Culmannallee

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Grunewald
Name ab 3.5.1935
Name bis 7.6.1935
Namen
(früher/später)
Bismarckallee (1898-1935, wieder ab 1935)
Namens-
erläuterung
Kullmann, Eduard Franz Ludwig, * 14.7.1853 Neustadt bei Magdeburg, † 16.3.1892 Amberg, Handwerker.
Der einundzwanzigjährige katholische Böttchergeselle Kullmann verübte in Bad Kissingen auf Bismarck am 13. Juli 1874 ein Attentat. Der als psychisch labil geltende Mann verletzte den Reichskanzler mit einem Pistolenschuß nur leicht an der Hand. Das Attentat verschärfte den Kulturkampf zwischen Staat und katholischer Kirche weiter. Der Kulturkampf, eine vom Liberalen Rudolf Virchow geprägte, aber unzutreffende Bezeichnung für den Kampf Bismarcks gegen partikularistische und antipreußische Bestrebungen der katholischen Kirche, hatte seit den Maigesetzen von 1873 und 1874, die den Einfluß der katholischen Kirche einschränken sollten, einen ersten Höhepunkt erreicht. Kullmann selbst erhielt 14 Jahre Zuchthaus, während der Haftzeit wurde er wegen Unbotmäßigkeit erneut verurteilt. Er verstarb im Zuchthaus Amberg.
  Am 3.5.1935 verfügte der Polizeipräsident die Aufteilung der Bismarckallee in zwei selbständige Straßen: Der Abschnitt zwischen Koenigsallee und Wernerstraße sollte künftig den Namen Culmannallee, der Abschnitt zwischen Wernerstraße und Bismarckplatz den Namen Strackallee tragen. Diese Festlegung wurde jedoch bereits am 7. Juni 1935 wieder rückgängig gemacht, es blieb bei der Straßenbezeichnung Bismarckallee.
aktueller Name Bismarckallee


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de