Joachimplatz

Spandau, Ortsteil Spandau
Name ab 1855
Name bis 15.3.1939
Namen
(früher/später)
Kirch Hoff (um 1200-1855)
Reformationsplatz (1939)
Namens-
erläuterung
Joachim II. Hektor, Kurfürst von Brandenburg,* 9.1.1505 Cölln, heute zu Berlin, † 3.1.1571 Köpenick.
Als Kurprinz hatte er an einem Kriegszug gegen die Türken teilgenommen; um seinen Mut zu rühmen, gab man ihm den Beinamen Hektor. Er folgte seinem Vater, Joachim I. Nestor, 1535 auf den Thron. Im selben Jahr heiratete er Hedwig, die Tochter des Königs Sigismund von Polen. Aufgrund der Erbverträge von 1537 beanspruchte er Schlesien für Brandenburg. Als Datum seines Übertritts zum reformierten Glauben und der Einführung der Reformation in Berlin und der Mark Brandenburg gilt der 1.11.1539, als er - wie es heißt - in der Spandauer Nikolaikirche "das Abendmahl in beiderlei Gestalt nahm". Während seiner Regentschaft ließ er seinen Baumeister Caspar Theiß das alte Schloß zu Cölln zur ständigen Residenz ausbauen (1538-1542). Er ließ Lust- und Jagdschlösser im Grunewald und in Köpenick errichten und begann den Bau der Zitadelle Spandau (1557). 1569 belehnte ihn der polnische König Sigismund II. August mit dem Herzogtum Preußen. Seit dieser Zeit führte Joachim II. auch den Titel "Herzog von Preußen". Mit dieser Belehnung war die Grundlage für die Bildung des brandenburgisch-preußischen Staates gelegt. In der seit 1536 zur Domkirche umgebauten Dominikaner-Klosterkirche ließ er eine Grablege für seine Familie einrichten. Als diese Domkirche 1747 abgerissen wurde, gehörte sein Sarg zu denen, die bei der Überführung der fürstlichen Gebeine in die neuerbaute Domgruft aus ungeklärten Gründen nicht berücksichtigt wurden.
  Aus dem alten Platz vor der Nikolaikirche in der Spandauer Altstadt wurden 1855 zwei Plätze gebildet, die den Namen Heinrichsplatz und Joachimplatz erhielten. 1939 wurde aus den zwei selbständigen Plätzen wieder ein Platz mit der Bezeichnung Reformationsplatz.
aktueller Name Reformationsplatz


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