Allensteinallee

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Westend
Name ab 1925
Name bis vor 1932
Namens-
erläuterung
Allenstein, Stadt in der früheren Provinz Ostpreußen, Hauptstadt des Regierungsbezirks Allenstein; heute Olsztyn, Stadtkreis und Kreisstadt, Hauptstadt der Woiwodschaft Warminsko-Mazurskie (Ermland-Masuren), Polen. 1348 wurde das Gebiet der oberen Alle (Lyna), zu den preußischen Gauen Bertingen und Gudikus gehörend, dem ermländischen Domkapitel zugesprochen. Die Domherren wollten das Gebiet rasch besiedeln und errichteten eine Burg mit einer Ansiedlung. Deutsche Siedler kamen, die im Schutze der Burg die "neue Stadt" anlegten, welche am 31.10.1353 ihre Handfeste erhielt. Der Domkapitelbeamte residierte in der Burg bis 1772. Ab 1466 befand sich die Stadt unter Lehnsabhängigkeit der polnischen Krone. Im Jahre 1521 belagerte Hochmeister Albrecht von Hohenzollern die Stadt, griff sie aber nicht an. Nikolaus Kopernikus, der als Administrator hier wirkte, hatte die Stadt nämlich zur Verteidigung gerüstet. Nach der ersten Teilung Polens 1772, kam das Fürstbistum Ermland mit Allenstein an Preußen. Am 1.12.1872 wurde hier ein Bahnhof auf der Teilstrecke der Eisenbahn Thorn-Insterburg eröffnet. Schon zehn Jahre später war Allenstein der Eisenbahnknotenpunkt im südlichen Ostpreußen. Aufgrund dieser günstigen Verkehrsanbindung wurde Allenstein Garnisonstadt, beherbergte schließlich die zweitstärkste Garnison der Provinz und war seit 1912 Sitz des 20. Armeekorps. Ende Januar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee erobert. Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges kam sie zu Polen. Olsztyn ist heute Sitz einer landwirtschaftlich-technischen Akademie sowie moderner Lebensmittel- und Maschinenbauindustrie. Olsztyn hat 169 900 Einwohner (2002).
  In jener Gegend tobten zwei verheerende Schlachten: die erste vom 5. bis 15.9.1914 und die zweite vom 4. bis 14.2.1915. In der Winterschlacht errangen die deutschen Armeen einen Sieg. Das war der Benennungsgrund für die Straße.

Im Stadtplan Berlins von 1930 war die Allee von der Tannenbergallee bis zur Straße An der Heerstraße namentlich eingezeichnet. Ihre Verlängerung ist die Pillkaller Allee. Auf der Karte vom Januar 1925 war ihre Trasse ohne Bezeichnung eingetragen. Im Nachweiser für die Berliner Straßen vom September 1925 war die Straße ausgewiesen. Sie muß zwischen Januar und August 1925 benannt worden sein. Ihr Name wurde zwischen Sommer 1930 und August 1932 gelöscht. Die Trasse der ehemaligen Allensteinallee ist heute noch ohne Bezeichnung eingetragen.


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de