Gerhard-Hauptmann-Straße

Friedrichshain-Kreuzberg, Ortsteil Friedrichshain
Name ab vor 1901
Name bis um 1902
Namens-
erläuterung
Hauptmann, Gerhart Johann Robert, * 15.11.1862 Obersalzbrunn, heute Bad Salzbrunn, † 6.6.1946 Agnetendorf, Schriftsteller.
Er besuchte ab 1874 die Realschule in Breslau, daran schloß sich eine landwirtschaftliche Lehre an. Hauptmann nahm dann 1880 ein Bildhauerstudium auf. Ab 1882 studierte er in Jena Geschichte und Kunstgeschichte. 1883 hielt er sich in Italien auf und war dort als Bildhauer tätig. 1884/85 unternahm er in Berlin historische Studien und nahm Schauspielunterricht. Er wohnte in Erkner und hatte Kontakt zum Friedrichshagener Dichterkreis. Immer wieder unternahm er Reisen, die ihn durch Europa und bis in die USA führten. 1928 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste; in der Wiener Akademie war er bereits seit 1924 Ehrenmitglied. Mit seinem Hauptwerk "Die Weber" (1892) brachte er zum erstenmal in der deutschen Literatur Arbeiter als rebellierende Handlungsträger auf die Bühne. In der Diebeskomödie "Der Biberpelz" (1893) entlarvte er den preußischen Bürokratismus, die Korruptheit und Borniertheit der herrschenden Klasse. Weitere bedeutende Werke sind u. a. "Florian Geyer" (1896), "Fuhrmann Henschel" (1899), "Rose Bernd" (1903), "Die Ratten" (1911). Als Dramatiker verhalf Hauptmann dem Naturalismus zum Durchbruch und entwickelte neue Formen, wie das balladeske und das epische Drama. Für "Hanneles Himmelsfahrt" erhielt Hauptmann 1896 den Grillparzer-Preis. Im Jahre 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Nach ihm ist der Gerhart-Hauptmann-Preis benannt. Hauptmanns Grab befindet sich in Kloster auf Hiddensee.
  Vorher Straße Nr. 14, Abt. XIV des Bebauungsplanes. Auf der Karte von 1901 war sie von der heutigen Revaler zur Niederbarnimstraße eingezeichnet. Der Name muß um 1902 gelöscht worden sein. Die Trasse erhielt die Nr. 14 und 14 a. Im Stadtplan Berlins von 1902 war bereits im Abschnitt Straße Nr. 14 a die Simon-Dach-Straße namentlich eingezeichnet. 1902 wurde ein Teil der Simon-Dach-Straße benannt, ein anderer Abschnitt bekam am 14. September 1903 ebenfalls die Bezeichnung Simon-Dach-Straße.


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