Am Warschauer Platz

Friedrichshain-Kreuzberg, Ortsteil Friedrichshain
Name ab 11.6.1902
Name bis nach 1946
Namen
(früher/später)
Warschauer Platz (vor 1948)
Namens-
erläuterung
Warschau, poln. Warszawa, Hauptstadt und größte Stadt Polens und Hauptstadt der Woiwodschaft Mazowieskie (Masowien), an der mittleren Weichsel in der Tiefebene von Mazowsze. 1241 erstmals als Siedlung erwähnt, 1321 als Kastellansitz genannt, erhielt Warschau vermutlich vor 1339 Stadtrecht. Seit 1596 war die Stadt Sitz der polnischen Könige und wurde im selben Jahr von Sigismund III. zur Hauptstadt Polens erhoben. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Entwicklung der Stadt durch den Einfall der Schweden (Zerstörungen, Brände und Epidemien) unterbrochen. Unter König Stanislaus II. (1764-1795) erlebte Warschau eine neue Blüte. Während der zweiten Teilung Polens (1793) wurde die Stadt wiederum stark zerstört. Bei der dritten Teilung (1795) kam Warschau an Preußen. Es folgte ein erneuter Niedergang und eine Entvölkerung der Stadt. 1806 wurde sie von napoleonischen Truppen besetzt und Hauptstadt des von Napoleon I. Bonaparte gegründeten Herzogtums Warschau. Im Ergebnis des Wiener Kongresses (1815) war Warschau die Hauptstadt des in Personalunion mit Rußland verbundenen Kongreßpolen. Seit 1918 ist Warschau Hauptstadt der Republik Polen. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg war sie von deutschen Truppen besetzt. Im Jahre 1943 leistete die jüdische Bevölkerung im Ghetto heldenhaft Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Von August bis Oktober 1944 kämpfte die polnische Widerstandsbewegung im Warschauer Aufstand gegen die deutsche Okkupation. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, Warschau links der Weichsel daraufhin systematisch zerstört. 1946 begann Polen mit dem Wiederaufbau des historischen Stadtkerns. Es entstanden zunächst die Stadtmauern (ursprünglich aus dem 14. und 15. Jahrhundert) mit der sogenannten Barbakane (16. Jahrhundert) sowie die gotische Kathedrale St. Johannis (zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts) und seit 1971 auch das Königsschloß (1680-1692). Wahrzeichen der Stadt ist das Denkmal König Sigismunds III. Wasa auf dem Schloßplatz. Weitere historische Sakralbauten sind: St.-Anna-Kirche, Visitantinnen-Kirche, Kapuziner-Kirche, Sakraments-Kirche, Heilig-Kreuz-Kirche, Karmeliten-Kirche. Das historische Zentrum von Warschau wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Stadt ist Sitz eines katholischen Erzbischofs und eines evangelischen Bischofs, Sitz der Polnischen Akademie der Wissenschaften, hat mehrere Forschungsinstitute, beherbergt eine Universität (gegründet 1818) und elf weitere Hochschulen. In Warschau sind die Nationalbibliothek, ein Observatorium, zahlreiche Museen und Theater, ein Opernhaus, ein Operettentheater, die Philharmonie, ein Botanischer Garten und ein Zoo. Jährlich findet eine internationale Buchmesse, alle fünf Jahre finden die Chopin-Festspiele statt. Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören die elektrotechnische und elektronische Industrie, Maschinen- und Metallbau sowie die chemische Industrie. Warschau ist wichtigster Verkehrsknotenpunkt Polens und hat den größten polnischen Flughafen. Warschau hat 1,625 Millionen Einwohner (1997), sein Stadtgebiet ist 485 kmē groß.
  Vorher Straße 49 der Abt. XIV des Bebauungsplanes. Die Straße Am Warschauer Platz verlief zwischen Rotherstraße und Warschauer Platz/Ecke Rudolfstraße, parallel zur Warschauer Straße. Auf der Karte von 1946 war die Straße namentlich noch eingezeichnet. Im Stadtplan Berlins von 1948 ist selbst die Trasse nicht mehr vorhanden. Die Straße Am Warschauer Platz wurde zwischen 1946 und 1948 in die Straße Warschauer Platz einbezogen.
aktueller Name Warschauer Platz


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