Wilhelm-Florin-Straße

Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg
Name ab 1984
Name bis 1.2.1993
Namen
(früher/später)
Lilli-Hennoch-Straße (1993)
Namens-
erläuterung
Florin, Wilhelm, * 16.3.1894 Köln, † 5.7.1944 Moskau, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
Nach Abschluß der Volksschule arbeitete Florin als Metallarbeiter und trat 1908 der sozialdemokratischen Jugendbewegung bei. 1918 wurde er Mitglied der USPD und 1920 der KPD. In den Jahren 1918 bis 1920 wirkte Florin als Mitglied des Betriebsrates in einer Kölner Werft. An den Ruhrkämpfen des Jahres 1923 war er aktiv beteiligt und wurde im selben Jahr wegen seiner kommunistischen Auffassungen aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. Von 1924 bis 1933 gehörte Florin dem Reichstag an. 1924 wurde er in die Zentrale der KPD und 1929 in das Politbüro des Zentralkomitees der KPD gewählt. Zwischen 1925 und 1932 leitete er den KPD-Bezirk Ruhrgebiet, anschließend den Bezirk Berlin-Brandenburg-Lausitz-Grenzmark. Nach der Errichtung der NS-Diktatur war er im Mai 1933 gezwungen, nach Frankreich zu emigrieren. Dort baute er mit Wilhelm Pieck und anderen die KPD-Auslandsleitung auf. Er ging 1935 in die Sowjetunion. Die NS-Behörden bürgerten ihn am 1. Februar 1937 aus. Florin war seit 1933 Mitglied des Präsidiums des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale und seit 1935 Kandidat ihres Sekretariats. Er gehörte 1943 zu den Begründern des "Nationalkomitees Freies Deutschland" in der Sowjetunion. Er wurde zunächst an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt, 1954 hat man die Urne zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde übergeführt.
aktueller Name Lilli-Henoch-Straße


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